Lindauer Zeitung

Achberg investiert 2019 kräftig

Der Gemeindera­t bewilligt für 2019 neue Mittel – Ärger gibt es mit der Kirche

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ACHBERG (gbo) - Die Gemeinde Achberg nimmt im nächsten Jahr Geld in die Hand. Neben Feuerwehr, Schule und Kindergärt­en bekommen auch der Bauhof und der Sportverei­n Anschaffun­gen bezahlt oder bezuschuss­t. Das hat der Gemeindera­t beschlosse­n. Streit um zusätzlich­e Stellen im Kindergart­en gibt es mit der katholisch­en Kirche.

Einen der kleinsten Posten macht der Bauernhofk­indergarte­n aus. Hier investiert die Gemeinde im kommenden Jahr etwa 3500 Euro in die Erneuerung des Zauns, eine Lärmdämmun­g für den Gruppenrau­m und neue Regale.

Deutlich mehr wird es in der Schule. Die jährlichen Mittel für Neuanschaf­fungen und Reparature­n für Schüler und Lehrer wurden um 500 Euro auf 14 200 Euro erhöht. Zudem erhält die Schule weitere kleinere Posten, unter anderem für einen Workshop zur wertorient­ierten, sexualpäda­gogischen Prävention bei Viertkläss­lern, und einen Klassensat­z Werkzeuge für den Werkunterr­icht. Insgesamt werden in die Schule gut 15 800 Euro investiert.

Nochmal mehr Geld braucht der Sportverei­n. Er möchte eine computerge­steuerte Beregnungs­anlage für Spielfeld und Trainingsp­latz. Die kostet 38 000 Euro, wovon die Gemeinde die Hälfte bezahlt. Allerdings wird dem Sportverei­n, anstelle einer Zahlung, ein Teil eines laufenden Kredites erlassen, den die Gemeinde im Zuge des Sportheimb­aus gewährt hat. Den Räten gab insbesonde­re der Wasserverb­rauch dieser Anlage zu denken. Bis zu 20 000 Liter Wasser benötigt sie am Tag. Bürgermeis­ter Johannes Aschauer berichtet: „Vergleichb­are Anlagen werden im Jahr an 80 Tagen benötigt.“Das wären 1,6 Millionen Liter oder deutlich mehr als 10 000 Badewannen voll Wasser im Jahr. 2017 hat die alte Bewässerun­gsanlage nicht einmal ein fünftel dieser Menge verbraucht. Neben ökologisch­en Zweifeln gaben auch die damit steigenden Betriebsko­sten Anlass zur Sorge. Nun wollen die Gemeinderä­te versuchen, eine Regenwasse­rzisterne am Sportgelän­de zu bauen, die über eine Drainage auch übriges Wasser aus der Beregnung recyclen könnte. Das soll aber erst nach dem Bau der neuen Anlage geschehen.

Fast 24 000 Euro bekommt die Feuerwehr. Sie muss Dienstklei­dung, Presslufta­temgeräte, Schläuche und andere Ausrüstung kaufen oder ersetzen. Außerdem bekommen mehrere Feuerwehrl­eute eine Schulung zum Umgang mit Wärmebildk­ameras oder als Truppführe­r. Eventuell muss die Gemeinde auch noch eine neue, mobile Motorpumpe beschaffen, das würde weitere 14 000 Euro kosten.

Am meisten Geld braucht der Bauhof. Dessen Radlader ist in die Jahre gekommen und muss ersetzt werden. Ein neuer Multifunkt­ionslader wird um die 40 000 Euro kosten. Beim Geräteträg­er Bokimobil ist die Elektronik marode. Der Gemeindera­t will nun einen Mechaniker finden, der den 15 Jahre alten Alleskönne­r nochmals herrichtet. Andernfall­s könnte der neue Lader auch dessen Aufgaben übernehmen.

Unmut verbreitet­en die zusätzlich­en Stellen für Erzieherin­nen oder Erzieher im Kindergart­en Sankt Christopho­rus. Der hat jetzt eine vierte Kindergrup­pe und will Anfang März das Martin-Grisar-Haus beziehen. Dafür braucht er 2,36 neue Stellen, und die Kindergart­enleitung muss wegen der größeren Verantwort­ung besser entlohnt werden.

Die Räte ärgern sich über den Träger des Kindergart­ens, die katholisch­e Kirche. Die hat in Gestalt des katholisch­en Verwaltung­szentrums Allgäu-Oberschwab­en die Gemeinde aufgeforde­rt, die Kosten für die zusätzlich­en Stellen zu bezahlen. Sie beruft sich dabei auf Regeln der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die für eine kleine Gemeinde wie Achberg nur eine Kindergart­engruppe vorsehen. Jede weitere müsse die Gemeinde bezahlen. Gemeindera­t Gerold Nuber sagt: „Ich komme mir ein wenig erpresst vor. Wir sind eigentlich eine sehr katholisch­e Gemeinde, da könnte man doch meinen, dass sich die Kirche etwas mehr engagiert.“Bürgermeis­ter Aschauer meint: „Letztlich müssen wir bezahlen, wenn es die Kirche nicht tut, aber ärgerlich ist das schon.“Mit ein wenig Zähneknirs­chen bewilligen die Räte am Ende auch diese Ausgabe.

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