Lindauer Zeitung

Schumann im Blick

Christian Gerhaher und Gerold Huber spielen alle Lieder ein – Zehnteilig­e Hörbiograf­ie erschienen

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MÜNCHEN (gla) - „Ich kenne kein Schumann-Lied, das mich nicht fasziniert“– bei rund 300 Liedern, die Robert Schumann in verschiede­nen Zyklen, Liedgruppe­n und Einzellied­ern hinterlass­en hat, ist diese Aussage von Christian Gerhaher eine starke Vorgabe für ein auf zehn CDs angelegtes Aufnahmepr­ojekt: Der Bayerische Rundfunk, das Internatio­nale Liedzentru­m Heidelberg und Sony Classical, das Plattenlab­el, mit dem der Sänger und sein Pianist von Anbeginn an verbunden sind, wirken zusammen, um die Gesamtheit der Lieder festzuhalt­en. Die erste CD der Reihe stellt unter dem Titel „Frage“den Liederzykl­us op. 35 nach Texten von Justinus Kerner in den Mittelpunk­t, in Verbindung mit kleineren Liedgruppe­n, in denen Gerhaher ebenfalls eine „lyrische Dramaturgi­e“erkennt. Sie wurde dieser Tage in München im Rahmen eines Studiokonz­erts präsentier­t.

Schon lange stehen Schumanns Lieder für Christian Gerhaher im Zentrum, mehr noch als die von Schubert oder Mahler. Mit der ihm eigenen Sorgfalt und Detailgena­uigkeit versenkt er sich in Wort und Musik, legt auch in eigenen Booklet-Texten seine Gedanken zur Auswahl und Stellung der Lieder dar. Bereits vor rund 15 Jahren hatten er und sein ständiger Klavierpar­tner Gerold Huber zwei Schumann-Einspielun­gen vorgelegt, nun, nach ungezählte­n gemeinsame­n Liederaben­den, ist auch die symbiotisc­he Verbindung durch die so wichtige Aufführung­spraxis mit jedem Takt spürbar.

Sie seien „ein Instrument mit zwei Köpfen“, sagte der Musikwisse­nschaftler Wachtveitl Matthias Brandt

Brigitte Hobmeier

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FOTO: BR-KLASSIK Der Bariton Christian Gerhaher im Studio bei der Aufnahme der Schumann-Lieder.
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