Fröhliche Lichtblicke im Café Edison
austoben durfte: Hier hängen Plastikkronleuchter, dort mit Glitzer überzogene Rentiere. An den bodentiefen Fenstern flittert überdimensioniertes Lametta vor sich hin. In transparenten Kunststoffsäulen blubbern Luftblasen durchs Wasser. Den Augen wird es jedenfalls keinen Moment langweilig. Sattsehen ist da fast nicht möglich, weil immer wieder neuer Firlefanz die Aufmerksamkeit bindet. Sattessen ist allerdings kein Problem. Denn die Gastgeber sind bei den Portionen nicht zimperlich. Das fängt schon bei der Gulaschsuppe an, die in einem Weckglas serviert wird, begleitet von einem knusprigen Weckle. Und mit dem Eintopf hat sich jemand wirklich Mühe gegeben: Jede Menge Würfel von Karotte und Paprika, ordentlich Rindfleisch, das geschmacklich sehr schön in die heiße Masse eingebunden ist und die keine künstlichen Hilfsmittel vermuten lässt. Ein Pärchen am Nachbartisch versichert, dass der Betrieb eigentlich für sein Frühstück berühmt sei, das im Edison ganztägig von neun bis 23 Uhr serviert wird. Tatsächlich offenbart sich auf der Karte ein beträchtliches Frühstücks-Universum mit dem der Gast auf mehr als zwei Dutzend Arten den Tag beginnen oder auch beenden kann.
Die herzensfreundliche Bedienung tippt mit dem Finger auf das Hamburger-Angebot auf der Karte, den Chili-Cheese-Burger, um genau zu sein. Im konkreten Fall ist das aber keine besonders spektakuläre Empfehlung, denn der Hamburger ist keine Offenbarung: Die doppelte Fleischeinlage ist platt wie ein Pfannkuchen, trocken und weitgehend geschmacksfrei. Von den Soßen gibt es leider zu wenig. Und der Salat hat seine frischesten Momente auch schon ein wenig länger hinter sich. Komischerweise gilt das nicht für den üppigen und sehr knackigen Beilagensalat, der sich eines sahnig-feinen Dressings erfreut und dabei hilft, den Hamburger doch noch ohne größere Schwierigkeiten in den Magen zu bekommen. Eine kleine Schnitzelparade ergänzt die Karte, die insgesamt außerordentlich günstige Preise aufweist.
Den Abschluss dieser Rast jenseits der Autobahn bildet ein aromatischer Flammkuchen – sozusagen die flache Art eines Apfelstrudels. Es ist gar nicht schwer sich vorzustellen, dass die herzhaften Varianten genau das Richtige sind, um gestärkt wieder ins Auto zu steigen.