Lindauer Zeitung

MTG Wangen wirft sich in einen Rausch

Handball-Württember­gligist deklassier­t die HSG Winzingen-Wißgolding­en-Donzdorf

- Von Michael Panzram

WANGEN - Die Württember­gligaHandb­aller der MTG Wangen haben mit großer Offensivpo­wer den nächsten beeindruck­enden Heimsieg gefeiert. Gegen die HSG Winzingen-Wißgolding­en-Donzdorf gewann die Mannschaft von Trainer Gabriel Senciuc am Samstagabe­nd klar mit 37:19 (17:9).

Wer in dieser Saison zu Heimspiele­n der MTG Wangen geht, darf eigentlich sicher sein, dass ihm ein Torspektak­el geboten wird: 34:36, 30:25, 32:26, 35:19, 39:30 lauteten die Ergebnisse der Wangener in der „Hölle Süd“bis zum Spiel gegen die HSG Winzingen-Wißgolding­enDonzdorf. Der hübschen Zahlenreih­e fügten die MTGler ein hell glänzendes 37:19 hinzu. Kurz vor Schluss erzielten sie dabei bereits ihr 400. Saisontor. Am Ende standen sie bei 401 – damit stellen sie den besten Angriff der Württember­gliga.

Hoher Unterhaltu­ngswert

550 Zuschauer durften sich freuen, den Weg auf sich genommen zu haben, um dafür Handball mit hohem Unterhaltu­ngswert geboten zu bekommen. Das lag zunächst auch am Gegner. Denn die HSG ging dermaßen energisch und aufgeladen zur Sache, dass es in den ersten 20 Minuten recht knapp herging. Erst dann konnten sich die Wangener absetzen und bis zur Pause einen Vorsprung von acht Toren herauswerf­en. „Wir haben das gut gelöst“, war der verletzte Co-Trainer Sebastian Staudacher zufrieden. Die Mannschaft habe stark dagegengeh­alten. Als dann Aaron Mayer auf Betriebste­mperatur war – zuvor war er das eine oder andere Mal in der dichten HSG-Abwehr hängengebl­ieben – ging es dahin.

Aber längst glänzte nicht nur der Wangener Überspiele­r. Was die MTG vor der Pause über die Außenposit­ionen und am Kreis anbot, war beeindruck­end. Staudacher sah das zwar ähnlich, schränkte aber ein: „Der Ball ist zwar gut gelaufen. Wir haben aber auch viel weggeworfe­n.“Seine Mini-Kritik ist vermutlich so einzuordne­n, dass er die Euphorie um die Mannschaft, die immer mehr zur Form früherer Tage findet, noch ein wenig einzudämme­n versucht. Obwohl er kein Problem hat, den Begriff der Favoritenr­olle zuzulassen. „Wenn wir sie so annehmen wie heute, ist es in Ordnung“, sagt Staudacher.

Torhüter Kucera ganz stark

Wohl wahr. Denn auch nach dem Wechsel spielten die Wangener erbarmungs­los weiter und spielten sich in einen Rausch. Tor um Tor zogen sie weg von der HSG WinzingenW­ißgoldinge­n-Donzdorf. Und hinten im MTG-Gehäuse stand ja auch noch Adam Kucera, der einen absoluten Sahnetag erwischte und kaltschnäu­zig Ball um Ball hielt. Die Gäste wirkten irgendwann so frustriert, dass sie sich nur noch mit harten Fouls zu helfen wussten. Tiefpunkt war die Rote Karte gegen Fabian Schneider, nachdem er Wangens Leopold Plieninger „über die Klinge“springen lassen hatte. Immerhin konnte der 18-jährige Plieninger, der sich mit drei Treffern hervortat, unverletzt weitermach­en. Er war nicht der einzige junge MTGler, dem Senciuc Einsatzmin­uten gönnte. Auch Jakob Endraß durfte ran und zeigte sich unbekümmer­t. „Das ist unsere Zukunft. Es ist wichtig, dass sie ihre Aktionen kriegen“, sagt Staudacher.

Ohne die Zukunft zu vernachläs­sigen, darf sich die MTG Wangen aber auch ganz einfach mal an der Gegenwart erfreuen. Nach einer schwachen Saison 2017/18 ist die Mannschaft gerade aus dem vorderen Tabellendr­ittel nicht mehr wegzudenke­n. Besser noch: Zu einem punktgleic­hen Führungstr­io hat Wangen als Tabellenvi­erter gerade einmal zwei Punkte Rückstand.

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FOTO: SASCHA RIETHBAUM Starker Mann aus dem Rückraum: Marc Kuttler.

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