MTG Wangen wirft sich in einen Rausch
Handball-Württembergligist deklassiert die HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf
WANGEN - Die WürttembergligaHandballer der MTG Wangen haben mit großer Offensivpower den nächsten beeindruckenden Heimsieg gefeiert. Gegen die HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf gewann die Mannschaft von Trainer Gabriel Senciuc am Samstagabend klar mit 37:19 (17:9).
Wer in dieser Saison zu Heimspielen der MTG Wangen geht, darf eigentlich sicher sein, dass ihm ein Torspektakel geboten wird: 34:36, 30:25, 32:26, 35:19, 39:30 lauteten die Ergebnisse der Wangener in der „Hölle Süd“bis zum Spiel gegen die HSG Winzingen-WißgoldingenDonzdorf. Der hübschen Zahlenreihe fügten die MTGler ein hell glänzendes 37:19 hinzu. Kurz vor Schluss erzielten sie dabei bereits ihr 400. Saisontor. Am Ende standen sie bei 401 – damit stellen sie den besten Angriff der Württembergliga.
Hoher Unterhaltungswert
550 Zuschauer durften sich freuen, den Weg auf sich genommen zu haben, um dafür Handball mit hohem Unterhaltungswert geboten zu bekommen. Das lag zunächst auch am Gegner. Denn die HSG ging dermaßen energisch und aufgeladen zur Sache, dass es in den ersten 20 Minuten recht knapp herging. Erst dann konnten sich die Wangener absetzen und bis zur Pause einen Vorsprung von acht Toren herauswerfen. „Wir haben das gut gelöst“, war der verletzte Co-Trainer Sebastian Staudacher zufrieden. Die Mannschaft habe stark dagegengehalten. Als dann Aaron Mayer auf Betriebstemperatur war – zuvor war er das eine oder andere Mal in der dichten HSG-Abwehr hängengeblieben – ging es dahin.
Aber längst glänzte nicht nur der Wangener Überspieler. Was die MTG vor der Pause über die Außenpositionen und am Kreis anbot, war beeindruckend. Staudacher sah das zwar ähnlich, schränkte aber ein: „Der Ball ist zwar gut gelaufen. Wir haben aber auch viel weggeworfen.“Seine Mini-Kritik ist vermutlich so einzuordnen, dass er die Euphorie um die Mannschaft, die immer mehr zur Form früherer Tage findet, noch ein wenig einzudämmen versucht. Obwohl er kein Problem hat, den Begriff der Favoritenrolle zuzulassen. „Wenn wir sie so annehmen wie heute, ist es in Ordnung“, sagt Staudacher.
Torhüter Kucera ganz stark
Wohl wahr. Denn auch nach dem Wechsel spielten die Wangener erbarmungslos weiter und spielten sich in einen Rausch. Tor um Tor zogen sie weg von der HSG WinzingenWißgoldingen-Donzdorf. Und hinten im MTG-Gehäuse stand ja auch noch Adam Kucera, der einen absoluten Sahnetag erwischte und kaltschnäuzig Ball um Ball hielt. Die Gäste wirkten irgendwann so frustriert, dass sie sich nur noch mit harten Fouls zu helfen wussten. Tiefpunkt war die Rote Karte gegen Fabian Schneider, nachdem er Wangens Leopold Plieninger „über die Klinge“springen lassen hatte. Immerhin konnte der 18-jährige Plieninger, der sich mit drei Treffern hervortat, unverletzt weitermachen. Er war nicht der einzige junge MTGler, dem Senciuc Einsatzminuten gönnte. Auch Jakob Endraß durfte ran und zeigte sich unbekümmert. „Das ist unsere Zukunft. Es ist wichtig, dass sie ihre Aktionen kriegen“, sagt Staudacher.
Ohne die Zukunft zu vernachlässigen, darf sich die MTG Wangen aber auch ganz einfach mal an der Gegenwart erfreuen. Nach einer schwachen Saison 2017/18 ist die Mannschaft gerade aus dem vorderen Tabellendrittel nicht mehr wegzudenken. Besser noch: Zu einem punktgleichen Führungstrio hat Wangen als Tabellenvierter gerade einmal zwei Punkte Rückstand.