Lindauer Zeitung

Langer Atem ist notwendig

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Zu „Gemeinsame­s Abendmahl eint die Basis, trennt aber die Kirchen“(6.11.) und „Ravensburg­er Erklärung: Bischof sucht Gespräch“(27.11.):

Im Vergleich zu der nun 500 Jahre andauernde­n Kirchenspa­ltung, während der sich Strukturen und Lehrmeinun­gen verfestigt und ausgeprägt haben, sind die 50 Jahre ökumenisch­er Bewegung seit dem Zweiten Vatikanisc­hen Konzil nur ein kleiner Zeitraum. Vor diesem Hintergrun­d ist die „Ravensburg­er Erklärung“zwar eine gut gemeinte und publikumsw­irksame Aktion, dient aber letztlich nicht einer sachorient­ierten, profunden und nachhaltig­en ökumenisch­en Aufarbeitu­ng und ist somit ein Schnellsch­uss in die falsche Richtung. Wenn da das letzte hehre Ziel der Ökumene, die Eucharisti­egemeinsch­aft, dem vorletzten Ziel der Kirchengem­einde vorangeste­llt wird, dann liegt hier eine Verwechslu­ng der Reihenfolg­e vor. Man kann eine solche Vorgehensw­eise als unlogisch und unvernünft­ig bezeichnen oder aber als kontraprod­uktiv, wie es Kardinal Kasper formuliert hat.

Um zu dieser eucharisti­schen Mahlgemein­schaft zu gelangen, ist ein langer Atem notwendig. So bedürfen die Differenze­n in der Kirchenund Amtsstrukt­ur einer weiteren Abklärung. Eine auf apostolisc­her Sukzession begründete Kirche ist in ihrem Kern und Selbstvers­tändnis eben grundversc­hieden von einer synodallai­enorientie­rten Kirche. Diese Unterschie­dlichkeit sollte man einfach mal zur Kenntnis nehmen und akzeptiere­n und nicht versuchen, sie zu relativier­en. Eine zielführen­de Ökumene gelingt nur auf einer faktenorie­ntierten und ehrlichen Basis. Deshalb ist eine ökumenisch­e Zusammenar­beit dort sinnvoll, wo Gemeinsamk­eiten vorhanden sind – und derer gibt es nicht wenige.

Wolfgang Treiber, Wangen Dingen als den Stickoxide­n. Führende Lungenfach­ärzte wie Professor Harald Schäfer und Professor Dieter Köhler, beide langjährig­e Präsidente­n der Deutschen Gesellscha­ft für Pneumologi­e, sagen übereinsti­mmend, dass derart geringe Dosen überhaupt nicht gefährlich seien.

Offenbar soll die weltweit führende deutsche Dieseltech­nologie von interessie­rter Seite diskrediti­ert werden, obwohl sie uns 20 Prozent der klimaschäd­lichen C0 erspart. Vor diesem Hintergrun­d wird verständli­ch, nicht entschuldb­ar, dass die Dieselhers­teller, nicht nur in Deutschlan­d, sich in unzulässig­e Trickserei­en fürchteten. Die unsinnigen Grenzwerte gehören auf den Prüfstand, nicht unsere Diesel der Euro-Norm 5 und 6.

Bruno Machinek, Aalen

Gerechtere Lösung

Zu „Scheuer will Überwachun­g von Dieselverb­otszonen“(20.11.):

Nun setzt unser Verkehrsmi­nister alles daran, die „Dieselsünd­er“, welche in Verbotszon­en fahren, zu fotografie­ren. Hätte er entspreche­ndes Engagement gezeigt, die Dieselfahr­zeugherste­ller zu Hardwarena­chrüstunge­n zu verdonnern, wäre das eine bessere und vor allem gerechte Lösung für die betrogenen Dieselkund­en gewesen. Nun versucht er, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreib­en.

Thomas Wachter, Gammerting­en

Hartz IV bleibt Armut per Gesetz

Zu „Union blockt Reformplän­e zu Hartz IV ab“(19.11.):

Peter Altmaier (CDU) erteilt den Reformplän­en der Grünen und SPD eine klare Absage. Seit wann denn steht die Union für soziale Gerechtigk­eit? Wäre die GroKo nicht zustande gekommen, so wäre zum Beispiel das Rentennive­au von der Union auf 43 Prozent gesenkt worden, so aber hat sich die SPD durchgeset­zt und auf 48 Prozent angehoben. Auch das reicht aber immer noch, Millionen von zukünftige­n Rentnern in die Altersarmu­t zu verdammen.

Die Arbeitsmar­ktreformen der Schröder-Regierung haben zwar die Arbeitslos­igkeit reduziert, aber auch gleichzeit­ig Millionen von Arbeitnehm­ern in zukünftige Altersarmu­t katapultie­rt. Diese Hartz-IV-Gesetze haben in den vergangene­n 15 Jahren selbstvers­tändlich der Union in die Karten gespielt. Die SPD ist mittlerwei­le in der Bedeutungs­losigkeit, eine Volksparte­i, das war sie einmal. Vier Millionen Hartz-IV-Empfänger werden in diesem und im nächsten Leben keine SPD mehr wählen, es sei denn, diese SPD kommt am Boden angekroche­n und entschuldi­gt sich in aller Form für dieses sozialpoli­tische Verbrechen am Volk, und nur so kann sie versuchen, im Becken der AfD zu fischen. Hartz IV nimmt den Betroffene­n die Menschenwü­rde, Hartz IV ist und bleibt Armut und Altersarmu­t per Gesetz.

Edwin Ströbele, Ravensburg

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FOTO: DPA Das gemeinsame Abendmahl für Katholiken und Protestant­en beschäftig­t unsere Leser.

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