Lindauer Zeitung

„Eine viertel Tafel ist unproblema­tisch“

Für Schokolade gilt, was auf so vieles im Leben zutrifft: Die Dosis macht’s

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BÜHL (dpa) - Schokolade gilt als Nervennahr­ung, Seelentrös­ter und hat gerade in der Weihnachts­zeit Hochkonjun­ktur. Und auch ihre Qualität hält zumeist, was sie verspricht. Im Test der Stiftung Warentest hat mehr als jede zweite mit „gut“abgeschnit­ten (Ausgabe 12/2018). Doch was ist dran an den berühmten Schokolade­n-Mythen? Drei Fragen an Professor Curt Diehm (Foto: Max-GrundigKli­nik Bühl), Facharzt für Innere und Gefäßmediz­in an der Max-GrundigKli­nik in Bühl.

Schokolade macht glücklich. Aber ist sie auch gut fürs Herz?

Das kommt auf die Schokolade an. Sie kann das psychische Wohlbefind­en beeinfluss­en und somit auch das Herz. Die dunklere Schokolade mit 70 Prozent KakaoAntei­l enthält Antioxidan­tien, die die Körperzell­en schützen und beruhigen können. Das ist hilfreich gegen Stress. Flavonoide und Polyphenol­e in der dunklen Schokolade sind es, die gefäßerwei­ternd wirken. Die hellere ist wiederum gut für die Seele, was nicht zu unterschät­zen ist. Denn das Herz wird psychisch mit gesteuert. So können die Glückshorm­one mit heller Schokolade aufgefüllt werden. Durch den hohen Zuckerund Fett-Anteil in Milchschok­olade gilt das leider aber auch für die Hüften.

Lange glaubte man, dass dunkle Schokolade plus ein Gläschen Rotwein die Gefäße elastisch halten. Was denken Sie?

Das ist überholt! Jeder Tropfen Alkohol erhöht die Rate, an Krebs zu erkranken. Aus medizinisc­her Sicht kann man also keinen Alkohol empfehlen.

Also nur Schokolade. Wie viel davon ist denn vertretbar?

Ich halte bei moderater Bewegung eine viertel Tafel Schokolade täglich für unproblema­tisch. Das sind 25 Gramm. Mehr geht an die Kalorien und fördert Übergewich­t.

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Curt Diehm

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