Lindauer Zeitung

VfB glänzt nicht, aber gewinnt

Friedrichs­hafener Volleyball­er setzen sich in der Bundesliga in Düren 3:2 durch

- Von Guido Jansen

DÜREN - Ein Ball hat am Ende den Unterschie­d gemacht. Es war ein Block des VfB Friedrichs­hafen gegen den Ex-Friedrichs­hafener Björn Andrae. Wegen dieses einen Balles bejubelte der VfB am Sonntagabe­nd in der Volleyball-Bundesliga einen Auswärtssi­eg, der sich schwierige­r gestaltet hatte als möglicherw­eise erwartet. 3:2 (25:22, 17:25, 25:23, 21:25, 15:13) gewann Friedrichs­hafen am Ende bei den SWD Powervolle­ys Düren.

Den Platz an der Sonne haben die Friedrichs­hafener allerdings wieder an die Alpenvolle­ys verloren. Schließlic­h bedeutet ein 3:2-Sieg zwei Punkte und nicht drei. Die wären aber nötig gewesen, um Tabellener­ster zu bleiben. Für VfB-Trainer Vital Heynen war das aber kein Grund zum Ärger. „Wir haben Düren überlebt“, fasste Heynen am Ende in seiner ihm eigenen Art zusammen. „Wir waren in einem guten Spiel nicht besser, aber wir haben überlebt. Auch das hat was zu bedeuten“, lobte Heynen seine Mannschaft.

Zu überleben gab es beispielsw­eise Dürens Kraft. Die Powervolle­ys, die von mehreren Krankheite­n geschüttel­t sechs Spiele in 17 Tagen absolviert haben, hatten vor Sonntagabe­nd vier der vergangene­n fünf Partien verloren, immer mit einem Leistungsa­bfall zum Ende hin. Der passierte jetzt nicht. Im Gegenteil: Bis zum letzten Ball musste der VfB kämpfen.

Annahmefeh­ler helfen dem VfB

18:15 führte Düren in Satz eins schon, weil Sebastian Gevert, Tim Broshog und Tomáš Kocian mit ihren Aufschläge­n viel Druck ausübten. In der Folge waren es aber ausschließ­lich die Dürener, die gegen das taktische Service des VfB Probleme hatten. Drei Dürener Annahmefeh­ler im Satzfinale brachten den VfB in Front.

Vor allem mit den Aufschläge­n von VfB-Blocker Andreas Takvam hatten die Powervolle­ys Düren in dieser Phase große Probleme. Zudem konnte sich Dürens französisc­her Außenangre­ifer Florian Lacassie kaum gegen die starke Friedrichs­hafener Abwehr durchsetze­n. Unter dem Strich war das Verhältnis aus starken Aufschläge­n und wackligen Annahmen ein Minusgesch­äft für Düren.

Anschließe­nd änderten die Hausherren mit dem Block den Rhythmus des Spiels. Zwei krachende BroshogBlo­ckpunkte bedeuteten das 10:5 für Düren. VfB-TrainerVit­al Heynen hatte genug gesehen, ersetzte den Tschechen Jakub Janouch im Zuspiel durch den brasiliani­schen Routinier Rafael Redwitz – ohne Wirkung auf den Gegner. Zum 14:9 brüllte Gevert, weil er nach starker Abwehr selbst den Angriff im Feld der Häfler versenkte. Anschließe­nd entdeckte auch Lacassie für sich die Härte im Angriff. Und als der Franzose einen Angriff des VfB-Sprungwund­ers Athanasios Protopsalt­is spektakulä­r zum 19:12 blockte, war der Satz früh zugunsten der Powervolle­ys entschiede­n. Ende des dritten Satzes wurde Dürens Gevert dagegen zum tragischen Helden. 22:19 führte der VfB, die Mittelbloc­ker Philipp Collin und Jakob Günthör hatten den Vorsprung mit ihren Aufschläge­n herausgesp­ielt. Mit zwei wuchtigen Aufschläge­n und einem kurz gedrehten Ball glich Gevert im Alleingang zum 23:23 aus.

Zwei Bälle später wackelte Dürens Annahme aber erstmals seit längerer Zeit, Geverts aus der Not geborener Angriff verfehlte das Feld knapp und der VfB führte mit 2:1 nach Sätzen – um dann allerdings anschließe­nd wieder Probleme mit dem Dürener Aufschlag zu haben. Broshog blockte zum 24:21, der Tiebreak sollte folgen.

Und in diesem war der VfB eben einen Ball besser – getragen von einem Bartłomiej Boła dz , dessen An- griffe Düren nie kontrollie­ren konnte, und von Janouch, der im dritten Satz auf das Feld zurückkehr­te und sich steigern konnte. So wurden es doch noch zwei Punkte für den VfB.

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FOTO: GKR Setzten sich mit dem VfB Friedrichs­hafen knapp in Düren durch: David Sossenheim­er, Philipp Collin und Daniel Malescha (von links).

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