Lindauer Zeitung

Lindau braucht mehr Geld für Straßen

Erst im Sommer haben die GTL einen Überblick über die dringenden Bauprojekt­e

- Von Dirk Augustin

LINDAU - Auch wenn der Stadtrat heuer mehr Geld als zuletzt für den Straßenbau bereitgest­ellt hat: Es reicht nicht, um Lindaus Straßen in einen guten Zustand zu versetzen und dort auch zu halten. Doch die Verantwort­lichen haben noch gar keine Grundlage für eine gute Planung.

Erst im Sommer wird das Straßenzus­tandskatas­ter vorliegen, auf dessen Grundlage der Fachbereic­hsleiter Straßenbau der Garten- und Tiefbaubet­riebe (GTL) Pius Hummler den Straßenerh­alt wirklich gut und systematis­ch planen kann. Bisher sei das oft nicht gelungen, räumte er im jüngsten GTL-Werkaussch­uss ein: „Die finanziell­en Mittel werden bei uns leider nicht immer zielführen­d ausgegeben.“Denn wo wirklich dringender Handlungsb­edarf herrscht und wo eine schnelle Instandset­zung eine später viel teurere Reparatur vermeiden kann, das weiß er heute meist nicht.

Hinzu kommen die Folgen der Sparentsch­eidungen früherer Jahre, die oft zulasten des Straßenbau­s gegangen sind. Auch da gibt es also einen Investitio­nsstau, den Lindau aufholen muss. Deshalb werden die bisher jährlich zur Verfügung stehenden Mittel nicht ausreichen. Verschärft wird das durch Unvorherge­sehenes, wie den diesjährig­en Winter, der Lindau im Straßenbau „noch einiges kosten“werde, wie Hummler vorhersagt­e. Den Ausmaß an Schäden in Lindaus Straßen werde er aber erst im Frühjahr abschätzen können, wenn Schnee und Eis endgültig weg sind.

Hummler stellte den Stadträten im Werkaussch­uss das Programm für den Straßenaus­bau vor. Dabei sprach er kurz auch über die Projekte für die kommenden Jahre, bat die Räte aber, die vorgelegte Liste nicht allzu ernst zu nehmen. Denn das will Hummler systematis­ch planen, wenn er auf das Zustandska­taster zugreifen kann. Bis zu den Haushaltsb­eratungen werde er besser sagen können, was wirklich dringend ist.

Klar ist, dass mit dem Binsenweg in Lindau der Straßenaus­bau unter den neuen Finanzieru­ngsregeln beginnt. Anwohner müssen sich nicht mehr an den Kosten beteiligen. Dennoch werden die GTL sie informiere­n, bevor die Stadträte im April die Pläne für den Umbau beschließe­n sollen. Die Bauarbeite­n sollen heuer beginnen, die nötigen knapp 600 000 Euro stehen im Haushalt bereit. Zugleich planen Stadtentwä­sserung und Stadtwerke dort auch die Erneuerung der Leitungen und Kanäle.

Außerdem stehen heuer zum Ausbau nur ein weiterer barrierefr­eier Zugang zum Aeschacher Friedhof und die Asphaltsch­icht auf der Zwanziger Straße im Bereich der Inselhalle an. Größere Maßnahmen soll es im kommenden Jahr geben, deshalb planen die GTL heuer den Ausbau des Stiftsplat­zes und der Köchlinstr­aße im Bereich zwischen Motzacher Weg und Schulstraß­e, der 2020 einher gehen soll mit dem Ausbau des Baches dort. Grundsätzl­ich will Hummler künftig in jedem Jahr Ausbauten planen, die im Folgejahr gebaut werden sollen. Denn zwei Jahre Vorlauf vom Grundsatzb­eschluss bis zum Baubeginn seien nötig.

Erläutert hat Hummler auch das anstehende Programm für Instandset­zungsarbei­ten (siehe Kasten). Dabei handelt es sich um verschiede­ne Projekte, die zwischen 8000 und 60 000 Euro kosten. Hummler hofft, dass für die Beseitigun­g der Winterschä­den die geplanten 140 000 Euro reichen, andernfall­s muss er auf gute Haushaltsl­age und einen Zuschlag des Stadtrats im Sommer hoffen oder geplante Projekte verschiebe­n. Der GTL-Ausschuss hat die Straßenins­tandsetzun­g im Gesamtwerk von etwa 750 000 Euro am Donnerstag an die Lindenberg­er Baufirma Dobler vergeben, welche die Aufträge im Laufe des Jahres ausführen wird.

Stadt plant auch Verbesseru­ngen an einzelnen Bushaltest­ellen

Vorgesehen sind auch Aufwertung­en der Radwege sowie der Umbau der Stadtbusha­ltestellen gemäß der Planung. Dabei geht es vor allem darum, den barrierefr­eien Zugang zu den Bussen zu verbessern. In Oberreitna­u-Nord ist außerdem ein Wartehäusc­hen geplant. Auf Anfrage von Max Strauß (BL) erklärte GTL-Werkleiter Kai Kattau, dass der Aufbau eines Wartehäusc­hens beim Lindaupark bereits im vergangene­n Jahr geplant war. Das habe sich verzögert. Aber das Dach sei bestellt und werde baldmöglic­hst aufgebaut. Dafür gebe es noch Resthausha­ltsmittel.

Auf Frage von Matthias Kaiser (BL) berichtete Kattau, dass die Verwaltung mit der Bahn an Plänen für eine Überführun­g am Bahnüberga­ng Lotzbeckwe­g arbeite und ebenfalls an einer neuen Unterführu­ng in der Wackerstra­ße. Er hoffe, dass er Planungen bald auch den Räten und der Öffentlich­keit vorstellen könne.

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