Auch die Stadt soll Blumen blühen lassen

Zu den Berichten „Obstbauer sucht Paten für Blühwiese“, LZ vom 9. Februar; und „Ohne Parkpklätze ist die Insel tot“, LZ vom 8. Februar: Lindauer Zeitung vom Samstag: „Auch die Stadt will was für Artenvielfalt tun.“Das hat die Stadt Lindau sehr anschaulich negativ bewiesen. Rund um das neue Parkhaus und die neue Inselhalle ist alles, aber auch wirklich alles entweder mit Kunststeinplatten oder mit Asphalt versiegelt. Wo früher im Frühling Narzissen und Hyazinthen, im Sommer blühendes Gehölz und Sträucher waren, ist jetzt alles öde und leer. Die Gastronomie wirbt für „Erlebnis“, was ist es für ein Erlebnis, wenn man auf der Terrasse sitzt und rund um ist alles schwarz? Vieles liegt im Umfeld der beiden neuen Gebäude im Argen. Ein überdachter Zugang vom Parkhaus zu den Veranstaltungen in der Inselhalle fehlt, ein großer freier Platz zwischen dem einen und anderen Gebäude ist entstanden, mit dem niemand so recht weiß, was er damit machen soll, nicht mal ein NotfallHeli kann landen. Eine aufwendige Auffahrt zum Haupteingang inklusive Abfahrtrampe ist entstanden, für wen eigentlich? Können die Ehrengäste nicht auch, wie in Bayreuth am grünen Hügel, einige Schritte zu Fuß gehen, damit man sie sieht? Auch eine schwarze und viel zu kleine Toilette lenkt nicht vom Versäumten ab.

Noch ein Wort zum Kleinen See: Ein Leersaugen wie seinerzeit ist nicht mehr möglich, aber was machbar ist, sind einige oder sogar viele große Rohre oder ähnliches, die bei der Ertüchtigung des Eisenbahndamms eingebracht werden und dafür sorgen dass ein Wasserdurchfluss entsteht, der das Verschlammen verhindert, denn nur stehendes Wasser setzt Schlamm an. Was die Bahn mit den beiden vorhandenen, aber viel zu kleinen, Durchlässen vor vielen Jahren versäumt hat, muss und kann sie jetzt mit relativ einfachen Mitteln nachholen und wettmachen. Hier muss vor Baubeginn die Bahn in die Pflicht genommen werden.

Helmut Schmid Lindau