SunExpress füllt Germania-Lücke
SunExpress füllt Lücke nach Germania-Insolvenz – Zweimal die Woche nach Antalya
FRIEDRICHSHAFEN (sf) - Gute Nachrichten für den Flughafen Friedrichshafen. Nach der Insolvenz der Airline Germania wird die Ferienfluggesellschaft SunExpress zum Teil die durch die Pleite entstandenen Lücken beim Regionalairport schließen. SunExpress, ein Gemeinschaftsunternehmen von Lufthansa und Turkish Airlines, wird ab Anfang August laut eigener Mitteilung vom Dienstag zweimal wöchentlich eine Verbindung ins türkische Antalya anbieten.
FRIEDRICHSHAFEN - Die Ferienfluggesellschaft SunExpress tritt am Flughafen Friedrichshafen zumindest teilweise in die Fußstapfen der insolventen Germania. Ab Anfang August wird sie laut eigener Mitteilung zweimal wöchentlich eine Verbindung nach Antalya anbieten.
Die Flüge sind nach Auskunft des Flughafens für montags und donnerstags geplant. Die 1989 als Gemeinschaftsunternehmen von Lufthansa und Turkish Airlines gegründete SunExpress zählt zu den größten Ferienfluggesellschaften im Verkehr zwischen Deutschland und der Türkei. Jährlich befördert die Fluggesellschaft mehr als neun Millionen Passagiere.
Buchen ab dieser Woche
Die Buchung der Flüge soll ab spätestens Freitag, 15. Februar, möglich sein. SunExpress will Flugzeuge vom Typ Airbus A320 mit 180 Sitzplätzen einsetzen.
„Wir freuen uns über die schnelle Entscheidung der SunExpress, mit diesem attraktiven Flugangebot an die Türkische Riviera eine der derzeit am stärksten wachsenden Touristikregionen noch besser an die Bodenseeregion anzubinden. Insgesamt haben unsere Kunden in der Hochsaison die Auswahl unter bis zu acht Antalya-Verbindungen pro Woche. Neben SunExpress bedienen auch Corendon und Tailwind diese Strecke“, sagt Claus-Dieter Wehr, Geschäftsführer des Flughafens Friedrichshafen.
Suche nach mehr Ersatz
SunExpress fängt damit nicht das gesamte Portfolio der Germania auf. Die Fluglinie hatte zuletzt rund ein Drittel des Fluggastaufkommens in Friedrichshafen gestemmt.
Rund 175 000 Passagiere flogen im Jahr 2018 mit den Maschinen der Germania von Friedrichshafen aus nach Mallorca, auf die Kanaren, nach Griechenland, Bulgarien, Ägypten und in die Türkei.
Die Pleite von Germania ist ein herber Rückschlag für den Flughafen in Friedrichshafen. Bis Anfang des Jahres sah eigentlich alles gut aus für den Bodensee-Airport. Die Zahlen hatten gestimmt und das Angebot von Germania hätte 2020 sogar erweitert werden sollen. Nun die Pleite. Wie es für den BodenseeAirport und die Fluggäste von Germania weitergeht, Sehen Sie im Video.
Flughafensprecher Andreas Humer-Hager ist allerdings zuversichtlich, dass auch diese Destinationen künftig wieder bedient werden können: „Natürlich freuen wir uns sehr, dass die Strecke nach Antalya wieder besetzt ist, aber das ist noch nicht alles. Dass wir so schnell einen Anbieter dafür gefunden haben, zeigt, dass der Markt attraktiv ist. Wir kämpfen weiter. Und wir bleiben dran.“
Eine Reihe von Insolvenzen
Die Fluglinie Germania hatte in der Nacht auf den 5. Februar die Insolvenz erklärt. Anfang Januar war erstmals bekannt geworden, dass sich das Unternehmen in finanzieller Schieflage befand. Mit ihrer Insolvenz reiht sich die Airline in eine ganze Reihe von gescheiterten Anbietern in Friedrichshafen ein.
2010 meldete die Hamburg International Insolvenz an, 2015 folgte die Intersky. Ein herber Schlag für den Flughafen, da die Linie die wichtigen Inlandsverbindungen ins Rheinland und nach Hamburg abdeckte. Ein Jahr später endete ein kurzes Intermezzo der belgischen Fluglinie VLM nach wenigen Monaten ebenfalls mit der Insolvenz. Das Engagement der britischen Monarch Airlines im Jahr 2017 endete, bevor der erste Flieger abhob.