Lindauer Zeitung

Ein Malocher vor dem Herrn

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Wer sich mit Lehrern anlegen möchte, braucht sie nur auf ihre 80 Tage Urlaub anzusprech­en. Urlaub? „Unterricht­sfreie Zeit“– also Arbeit unter anderen Vorzeichen. Lehrer sind quasi immer im Dienst; nehmen Arbeit mit nach Hause, lesen viel, erweitern ihren Horizont, bilden sich unablässig fort im Dienst der Schüler.

Diese verkannten Helden der Arbeit haben viele Leidensgen­ossen, sogar in Washington. Dort residiert ein wahres Arbeitstie­r, ein Opferlamm seiner politische­n Leidenscha­ft. Seine Exzellenz The Donald ist kürzlich wieder mal aufs Übelste verleumdet worden. Verräter haben seinen Terminkale­nder veröffentl­icht: randvoll mit Lücken. Die üblichen Fake News linksgrünv­ersiffter Medien, um dem Präsidente­n zu schaden – weiß doch alle Welt, dass Trump allein mit seinen ausgefeilt­en, akribisch recherchie­rten Twitternac­hrichten schon rund um die Uhr beschäftig­t ist.

Bei Trump heißt die unterricht­sfreie Zeit „Exekutivze­it“, also Phasen ohne durchstruk­turierte Abläufe und Termine. Rein theoretisc­h wäre da Zeit für Golf. Stattdesse­n: „Hunderte Telefonate und Treffen.“Dieser Präsident arbeite „härter für das amerikanis­che Volk als irgendeine­r in der jüngsten Geschichte“, beteuert Trumps Sekretärin Madeleine Westerhout. Außerdem zeigt ein Foto klar und deutlich, dass es sich um den vollsten Terminkale­nder handelt, den je ein US-Präsident sein Eigen nannte. Vergangene­n Montag beispielsw­eise: 11.45 Uhr Briefing durch die Geheimdien­ste, 12.45 Uhr Mittagesse­n mit Vizepräsid­ent Mike Pence. Wahnsinn! (hü)

 ?? FOTO: WHITE HOUSE ?? Papier, Papier, Papier: The Donald leidend an seinem Schreibtis­ch im Oval Office.
FOTO: WHITE HOUSE Papier, Papier, Papier: The Donald leidend an seinem Schreibtis­ch im Oval Office.

Newspapers in German

Newspapers from Germany