Romantischer Cellist
Mischa Maisky spielt mit dem Kammerorchester Chaarts im Theater Lindau
LINDAU (sz) - „Ich spiele nicht für die Kenner“, erklärte Mischa Maisky einmal, „ich spiele für die Menschen, die ein Stück vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben hören. Um es ihnen zu ermöglichen, die wesentlichen Aspekte eines Stücks zu würdigen, versuche ich stets mit einem Höchstmaß an Ausdruck und Kraft zu spielen.“Am Montag, 25. Februar, spielt der Cellist ab 19.30 Uhr im Theater Lindau.
Maiskys Streben nach größter Expressivität, sein von Temperament, Intensität und technischer Perfektion geprägtes Spiel verhalfen dem in Lettland geborenen und in der Sowjetunion aufgewachsenen Künstler zu Weltruhm und trugen ihm den Beinamen „Romantiker des Cellos“ein, heißt es in einer Ankündigung.
Zwei seltene Vergnügen sind mit ihm zu erleben: zum einen das G-Dur Cellokonzert von Boccherini mit seinen heiteren Ecksätzen und dem berührend schlichten Adagio. Zum anderen eine von Maisky beauftragte Übertragung der „Arpeggione Sonate“. Bei diesem Konzert übernimmt nun das Streichorchester den Klavierpart. Die Sonate gehört zu Schuberts Spätwerk. In ihrem Sentiment erinnert sie an die „Unvollendete“, bringt aber auch die biedermeierliche Leichtigkeit zurück. Mit Bartóks Divertimento ist ein zentrales Orchesterwerk zu hören, das der Ungar Gabor Takács-Nagy wie kein Zweiter mit Verve und Intensität zu dirigieren weiß.
Der gefeierte Cellist Mischa Maisky ist ein Weltstar, heißt es weiter. Er brennt für die Romantik, als Musiker und als Mensch, er spielt mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, denn nur dann, so sagt er, könne man auch die Herzen der Zuhörer erreichen.
Berstende Musikalität, beeindruckende Technik, kluge Programme und ein europäisches Line-Up an Musikern, das so kaum je zu finden ist – das Kammerorchester Chaarts ist den meisten Lindauern inzwischen gut bekannt und wird immer freudig erwartet.