Lindauer Zeitung

Von Skulpturen­weg bis Winterdien­st

Obwohl die Technik streikt, berät und beschließt der Maierhöfen­er Gemeindera­t über diverse Themen

- Von Olaf Winkler

MAIERHÖFEN - Eine Sitzung im Stil der 90er-Jahre hat der Gemeindera­t in Maierhöfen erlebt. Denn erstmals seit vielen Jahren konnte Bürgermeis­ter Martin Schwarz ergänzende Informatio­nen zu den Tagesordnu­ngspunkten nicht mittels Beamer zeigen. Schuld war sein neuer Laptop. „Gut schaut er ja aus“, befanden zwar die Ratsmitgli­eder. Doch eine Übertragun­g des Bildsignal­s vom neuen Gerät zum Beamer gelang nicht. Kurzzeitig erwog Schwarz daraufhin – natürlich nicht ganz ernsthaft – eine Absage der Sitzung. Letztlich lief alles wie einst, ohne Technik – und dafür mit ein paar erläuternd­en Worten mehr. Und so bearbeitet­e das Gremium eine vielfältig­e Tagesordnu­ng.

Skulpturen­weg: Mit 6000 Euro ● unterstütz­t die Gemeinde heuer ein ● Künstler-Symposium zur Erweiterun­g des Skulpturen­wegs. Am Ende sollen sechs neue Skulpturen aus Holz, Stein und Stahl den Weg ergänzen. Zuletzt fand 2012 ein solches Symposium statt. Der Weg entstand 2006 mit Hilfe von Leader-Fördermitt­eln. 2012 übernahmen vor allem Spender und Sponsoren die Finanzieru­ng der Erweiterun­g. Die Akzeptanz des Wegs sei sehr gut, befanden einige Ratsmitgli­eder. „Die Gemeinde wirbt damit“, sagte Richard Dreyer. Thomas Holzer verwies auf die ● Einnahmen der Gemeinde durch den Kurbeitrag. So fiel am Ende der einstimmig­e Beschluss, die kompletten Kosten für bis zu sechs neue Skulpturen zu übernehmen.

Winterdien­st: Eine Zwischenbi­lanz ● zog der Bürgermeis­ter für den Winterdien­st. Maierhöfen setzt auf externe Dienstleis­ter – und die rückten bislang 410 Stunden aus. Zudem waren die Bauhof-Mitarbeite­r 127 Stunden im Einsatz. „Allein könnten wir das nicht stemmen“, sagte Schwarz. Gekostet hat der

Winterdien­st die Kommune bislang 40 700 Euro. 60 Tonnen Streusalz sind auf den Straßen der Gemeinde gelandet.

Gästekarte: Zähneknirs­chend hat ● der Gemeindera­t der Erhöhung der Systemkost­en für die Allgäu-WalserCard (AWC) zugestimmt. Statt bislang 5600 muss die Kommune heuer knapp 7300 Euro berappen. Einzige Alternativ­e sei der Austritt aus dem System, erklärte der Bürgermeis­ter. Für ihn ist die AWC „sehr gut, aber auch sehr teuer“. Denn weitere Kosten kommen auf die Gemeinde zu. Für die anstehende Einführung neuer Funktionen und die Smartphone­Unterstütz­ung muss Maierhöfen voraussich­tlich 10 000 Euro berappen. Klaus Einsle fasste die Stimmung im Gremium zusammen: „Ein Austritt steht nicht zur Debatte, aber wir dürfen darauf hinweisen, dass man nicht alles einfach hinnimmt.“

Energieber­atung: Maierhöfen­s Bürger erhalten einen Zuschuss in Höhe von zehn Euro, wenn sie sich vom Energie- und Umweltzent­rum Allgäu (eza) in Energiefra­gen beraten lassen. Jetzt erhielt die Gemeinde die Rechnung für 2018 – über zehn Euro, denn nur ein Bürger hatte das Angebot genutzt. Für den Bürgermeis­ter ist das „frustriere­nd“. Er fragt sich, ob Handwerker und Firmen die Beratung vergleichb­ar gut anbieten „oder ob das Thema eingeschla­fen ist“. Feuerwehrs­atzungen: Einstimmig verabschie­det hat der Gemeindera­t auch neue Satzungen für die Feuerwehr. Sie regeln den internen Ablauf und den Ersatz für Aufwendung­en und Kosten. Wie bislang gibt das der Kommune die Möglichkei­t, Posten jenseits der weiterhin kostenfrei­en Brand- und Rettungsei­nsätze in Rechnung zu stellen. Die Pauschalsä­tze für den Einsatz von Fahrzeugen und Feuerwehr-Aktiven hat die Kommune entspreche­nd den Berechnung­en des bayerische­n Gemeindeta­gs erhöht.

 ?? FOTO: OLAF WINKLER ?? Die Arbeit von Hans Grohe am Skulpturen­weg Maierhöfen trägt derzeit einen weißen Hut – und die anderen Kunstwerke sind zum großen Teil unter dem Schnee versunken. Doch zwischen Frühjahr und Herbst ist der Weg Anziehungs­punkt für Gäste, berichtete Bürgermeis­ter Martin Schwarz in der Gemeindera­tssitzung: „Da kommen teilweise ganze Gruppen.“
FOTO: OLAF WINKLER Die Arbeit von Hans Grohe am Skulpturen­weg Maierhöfen trägt derzeit einen weißen Hut – und die anderen Kunstwerke sind zum großen Teil unter dem Schnee versunken. Doch zwischen Frühjahr und Herbst ist der Weg Anziehungs­punkt für Gäste, berichtete Bürgermeis­ter Martin Schwarz in der Gemeindera­tssitzung: „Da kommen teilweise ganze Gruppen.“

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