Welchen Wert hat ein Grundstück?
IHK Schwaben sieht den vorläufigen Kompromiss zur Reform der Grundsteuer skeptisch
nun, dass keine Zusatzbürokratie durch beispielsweise notwendig werdende Immobilienbewertungen entsteht.
Aus Sicht der Wirtschaft ist die Ermittlung des Grundstückswertes problematisch, heißt es in einem Presseschreiben der IHK Schwaben. Für Unternehmen werden die Bewertungen in vielen Fällen immer noch nur mit zusätzlichem Personaleinsatz und der Vergabe von Bewertungsgutachten umgesetzt werden können. Insbesondere betreffen die Eckpunkte der Reform nicht die Bewertung der Gewerbeimmobilien – vieles bleibt also laut IHK im Unklaren. „Das ist kein gutes Zwischenergebnis. Eine Orientierung an Bodenrichtwerten und Mietkosten führt zu hohen bürokratischen Belastungen bei den Unternehmen, aber auch bei der Finanzverwaltung“, sagt Markus Anselment, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben. Der Grundstückswert ergibt sich aus Multiplikation der Fläche mit dem aktuellen Bodenrichtwert. Das aktuelle Verfahren zur Ermittlung von Bodenrichtwerten ist weder transparent noch rechtssicher, heißt es weiter. Zudem sei aufgrund der mit einer Bewertung von Grundvermögen zwangsläufig einhergehenden Unsicherheit mit einem deutlichen Anstieg an Rechtsklagen zu rechnen.
Insbesondere wegen der Einfachheit und der größeren Rechtssicherheit hat sich der Dachverband DIHK (Deutscher Industrie- und Handelskammertag) für die Einführung eines wertunabhängigen Flächenmodells ausgesprochen.
Die Vollversammlung der IHK Schwaben fordert daher von den Kommunen, die Reform nicht dazu zu nutzen, um Steuereinnahmen zu mehren.