Das Dinner wird im Gewächshaus serviert
Stefanie Lemp aus Oberdorf kocht für die SWR-Sendung „Lecker aufs Land“
LANGENARGEN-OBERDORF - Für die SWR-Serie „Lecker aufs Land“haben Stefanie und Andreas Lemp hinter die Kulissen ihrer Gärtnerei in Oberdorf blicken lassen. Wenige Wochen vor dem Sendetermin am 17. März erzählt das Paar von der aufregenden Zeit im vergangenen Jahr.
„Der ganze Film war wie im Film“, sagt Stefanie Lemp. Mittlerweile liegen die Dreharbeiten mehr als vier Monate zurück, und der Alltag ist längst wieder eingekehrt. Aber Stefanie und Andreas Lemp erinnern sich noch gut an die aufregende Zeit. Über die Homepage „Lernort Bauernhof“war der Regisseur der Produktionsfirma „Megaherz“auf den Betrieb in Oberdorf gekommen. Als im April vergangenen Jahres der Anruf kam, ob sie sich vorstellen könnte, mitzumachen, hat Stefanie Lemp spontan „Nein“gesagt. „Im Fernsehen kommen die Betriebe immer so perfekt rüber, und das sind wir nicht“, sagt sie.
Dem Besuch des Regisseurs hat sie aber zugestimmt. Der sah durchaus Potenzial in dem Familienbetrieb und ließ anschließend nicht mehr locker. „Für die Sendung werden Betriebe mit unterschiedlichen Ausrichtungen gesucht“, hat Stefanie Lemp erfahren. Mindestens 70 Kilometer Entfernung sollen dazwischen liegen. „Außerdem sollen sich die Frauen im Alter und Aussehen unterscheiden.“Die Gärtnerei Lemp produziert Gemüse und Obst sowie Beet- und Balkonblumen und hält Bienen und Hühner.
Bevor die heimische Küche zum Kochstudio wurde und in Gärtnerei und Obstgarten gedreht wurde, haben Lemps mit ihren vier Söhnen und dem Opa viel diskutiert. „Uns war wichtig, dass unsere Philosophie rüberkommt“, sagt Stefanie Lemp. Saisonale Produkte aus eigenem Anbau gehören ebenso dazu wie die Freude, ihr Wissen an Schul- und Kindergartenkinder weiterzugeben. Bei den Dreharbeiten waren beispielsweise Kinder der Tannenhagschule zu Gast, um im Schulgarten Kartoffeln und Rote Beete zu ernten.
Ganze Familie ist dabei
Wenig begeistert war das Ehepaar deshalb, dass Andreas Lemp die Frauen mit dem Motorboot abholen sollte, weil dadurch ein falscher Eindruck entstehen könnte. „Seit ich vor eineinhalb Jahren bei der Feuerwehr den Motorbootführerschein gemacht habe, waren wir noch nie zusammen auf dem See“, sagt Andreas Lemp. Auch die Söhne Georg, Sebastian, Leonhard und Ferdinand haben nicht alle „Hurra“gerufen, vor der Kamera zu stehen. Als dann am 24. September das Drehteam anrückte, waren doch alle dabei. „Es hat mich echt gefreut, dass am Ende alle vier und der Opa mitgemacht haben“, sagt Stefanie Lemp.
Pastinakencremesuppe, geschmorte Rinderbäckchen, Ratatouille sowie Kürbiskernparfait mit Zwetschgenkompott: Das hatte sich die Hobbyköchin für das Drei-Gänge-Menü überlegt. Beim Kochen hat ihre Schwägerin assistiert. Damit der Ablauf vor der Kamera fluppte, hatten sie Ablaufpläne erstellt und sich mehrmals zum Probekochen getroffen. „Das Menü in der vorgegebenen Zeit zu kochen und dann auch noch vor der Kamera – das hat mich schon gestresst“, gibt Stefanie Lemp zu.
Für das Dinner haben Lemps das Gewächshaus ausgeräumt, gründlich geputzt und eine Tafel für die Frauenrunde gedeckt. In dem Wettstreit, den die Frauen am Kochtopf und an der Festtafel austragen, hat die Oberdorferin den Preis für die beste Dekoration gewonnen.
Termin am 19. Februar
So aufregend und anstrengend die Drehwoche war, so entspannt hat Stefanie Lemp die Besuche bei den anderen fünf Frauen in Erinnerung. Von den Zugfahrten über die Hotelübernachtungen bis zum Programm in den anderen Betrieben sei alles perfekt organisiert und wie Urlaub gewesen. „Und es hat Spaß gemacht, den Gästen einen schönen Tag zu bereiten“, sind sich Stefanie und Andreas Lemp einig. Ein Event steht noch bevor: Für den 19. Februar sind die Frauen in Hayingen im Bio-Restaurant von Fernsehkoch Simon Tress eingeladen, um gemeinsam zu kochen.
Im Nachhinein ist Familie Lemp froh, dass sie bei „Lecker aufs Land“mitmachen und ihren Betrieb und ihre Mesmertätigkeit in der Oberdorfer Kirche vorstellen durfte. „Jetzt hoffen wir, dass wir im Film so rüberkommen, wie uns die Leute kennen“, sagt Stefanie Lemp.