Obstbauern fühlen sich im Stich gelassen
Jürgen Ganal wird bei Versammlung in Kressbronn als Ortsobmann wiedergewählt
von Russland bis Ungarn ziehe. Der Erreger sei nicht auf den Menschen übertragbar. Er könne sich aber rasant ausbreiten, wenn etwa kontaminierte Lebensmittel aus Lastwagen aus Osteuropa hinausgeworfen würden. Zwei Fälle mit Wildschweinen seien auch in Belgien vorgekommen. Dänemark hat einen Zaun zu Deutschland gezogen, um seine Schweinebetriebe zu schützen.
Feldwege sollen saniert werden
In der Region um Kressbronn sind die Jäger bemüht, die Population an Wildschweinen auszudünnen. Gabele rief die Bauern dazu auf, Wildschweine in der freien Natur dem Veterinäramt zu melden. Um Probleme für die Tier- und Schweinehalter zu vermeiden, riet er, Fremden den Zutritt in Stallungen zu verwehren oder dies nur in entsprechender Kleidung zu erlauben.
Bürgermeister Daniel Enzensperger lobte die Bauern in seiner Gemeinde als Bewahrer der Schöpfung. „Sie halten die Landschaft in einem ordentlichen Zustand“, dankte er ihnen und forderte sie auf, Feldwege zu nennen, die saniert werden müssen. „Das Geld ist da“, erinnerte er an einen entsprechenden Beschluss des Gemeinderats. Der hat seit 2016 pro Jahr „richtig viel Geld“, weil 50 000 Euro für die Feldwegeinfrastruktur im Haushalt eingestellt wurden und zuletzt 100 000 Euro für Straßensanierungen, nicht zuletzt im Außenbereich der Gemeinde. Die Gemeinde bekenne sich auch zu Hagelnetzen, auch wenn die nicht schön aussehen, betonte er. Um in Zeiten zunehmender Wetterkapriolen infolge des Klimawandels vernünftig produzieren zu können, seien die Netze unumgänglich. „Wir haben sehr schöne Feldwege bekommen“, lobte Ortsobmann Jürgen Ganal die Gemeinde. Ein Versammlungsbesucher sprach sogar von einer Autobahn.
Einen ganzen Themenkatalog zur Situation seiner Berufskollegen arbeitete Kreisvorsitzender Dieter Mainberger ab. So laufen Gespräche über eine mögliche Fusion mit dem Bauernverband Allgäu-Oberschwaben, um beispielsweise Fachberatungen besser und kostengünstiger anbieten zu können.
In trockenen Tüchern ist noch nichts, doch könne dieser Weg nicht falsch sein, glaubt er. Weitere Themen reichten von der Rolle der Landwirtschaft bei der Artenvielfalt über Messeauftritte, Dürrehilfen und Gewässerabstände bis zur Trockenheit im vergangenen Jahr sowie einer Idee vom Bundestagsabgeordneten Martin Hahn über einen WasserMasterplan. Geklärt werden müsse die Wasserentnahme aus Gewässern, forderte Mainberger.
Stefan Jäger stellt sich vor
Vorgestellt hat sich in der Versammlung der neue Leiter der Geschäftsstelle des Kreisbauernverbandes Tettnang, Stefan Jäger. Bei den Wahlen wurde Jürgen Ganal erneut zum Ortsobmann gewählt, sein Stellvertreter ist Josef Wengle, der die meisten Stimmen bei den AusschussWahlen erhielt. Dessen weitere Mitglieder sind Stefan Büchele, Stefan Lang, Sebastian Martin, Rainer Leuthold, Markus Schmid und Patrick Bauer.
Über deutschlandweit rückläufige Brenner-Zahlen von einst 23 000 auf heute 12000 mit der Tendenz Richtung 8000 berichtete schließlich Hermann Stoppelheumesser.