Immer mehr Tauben kreisen über Memmingen
Christlicher Rathausblock befürchtet Schäden an Gebäuden – Stadt will Maßnahmen ergreifen
MEMMINGEN (are) - Ähnlich wie in Alfred Hitchcocks Thriller „Die Vögel“fühlt man sich manchmal am Memminger Schrannenplatz. Überall gurrt und flattert es. Manche Passanten hätten sogar schon Taubenkot abbekommen, sagt Wolfgang Courage vom Christlichen Rathausblock (CRB) und fordert: „Das darf kein Dauerzustand bleiben.“
Dem Chef der CRB-Stadtratsfraktion geht es auch um das Wohl der Gebäude, die den Taubenkot und -urin aushalten müssen. Denn die Ausscheidungen der Vögel greifen laut Courage die Bausubstanz an. Manche Gebäude seien zwar schon durch Netze oder Stacheln geschützt, die auf den Giebeln angebracht wurden und so die Landung von Vögeln verhindern. Doch bei Häusern ohne diesen Schutz bestehe das Problem weiterhin.
Ruf nach Greifvögeln
„Das Anbringen solcher Abwehrmaßnahmen kostet aber leider nicht gerade wenig“, wie Courage weiter ausführt. Daher müsse man andere Mittel suchen, um das Taubenproblem in den Griff zu bekommen. Vor allem sei es wichtig, die Ursache für die rasche Vermehrung der Tauben zu ergründen und zu beseitigen. Courage vermutet, dass die Tauben gefüttert werden. „Dadurch wird die natürliche Auslese im Winter unterbrochen und die Vögel können sich entsprechend vermehren.“Dieses Zufüttern müsse daher unbedingt aufhören.
Eine weitere Möglichkeit, das Problem in den Griff zu bekommen, wären in Courages Augen Jagdfalken. Man könne versuchen, einige von ihnen in der Gegend einnisten zu lassen. Da die Greifvögel natürliche Feinde der Tauben seien, würden sie auf ökologische Weise dafür sorgen, den Taubenbestand zu reduzieren. Allein die Anwesenheit der Falken reiche dabei oft aus, um viele Tauben zu vertreiben.
Die Stadt hat das Problem bereits erkannt. Laut einem Sprecher wird gerade ein Maßnahmenkatalog erarbeitet. Dieser soll bei gegebener Zeit im Stadtrat vorgestellt werden.