„Du warst der Fels in der Brandung“
FU-Kreisvorsitzende Daniele Kraft verabschiedet – Nachfolgerin Nadja Krammer-Dinkelbach mit großer Mehrheit gewählt
LINDAU (ust) - 24 Jahre lang, fast ein Vierteljahrhundert, führte und prägte Daniele Kraft die CSU-FrauenUnion (FU) im Landkreis – jetzt übergab die Lindauerin, die in Zech wohnt, den Stab an Nadja KrammerDinkelbach. Letztere wurde am Freitag bei der Kreishauptversammlung im Gasthof Köchlin mit überwältigender Mehrheit (27 von 28 Stimmen) zur neuen FU-Kreisvorsitzenden gewählt. Stellvertreterinnen sind Angelika Leuze (63, Weiler) und Gabriele Miller (77, Lindenberg). Krammer-Dinkelbach ist 34 Jahre altund lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Bodolz. Die studierte Pflegemanagerin engagiert sich vor allem für frauen- und gesundheitspolitische Themen.
Kraft, die seit 36 Jahren politisch aktiv und seit 23 Jahren Kreisrätin ist, blickte in ihrer letzten Rede als FUKreisvorsitzende „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“zurück, wie sie selbst sagte. Freuen würde sie sich vor allem darüber, den Vorsitz an eine Frau abgeben zu dürfen, die „politisch brennt“und „politisch mitgestalten“will. Andererseits empfinde sie aber auch ein wenig Wehmut, „weil man 24 Jahre nicht so einfach abstreift“, zumal diese Arbeit auch über die Landkreis- grenze hinaus gegangen sei. Gleichzeitig erinnerte Kraft an die politischen Erfolge des FU-Kreisverbandes, darunter vor allem die Anträge für Pflege und Kurzzeitpflege, die Jahres-Buskarte bei Abgabe des Führerscheins oder auch die verlängerte Straßenbeleuchtung an Silvester.
Aktuell 72 Mitglieder
Darüber hinaus berichtete die scheidende FU-Kreisvorsitzende über die Arbeit in den beiden vergangenen Jahren, wie es bei der alle zwei Jahre stattfindenden Kreishauptversammlung üblich ist. Besonder erfreulich sei, dass in dieser Zeit fünf neue Mitglieder gewonnen werden konnten und der Kreisverband damit auf insgesamt 72 Mitglieder gewachsen sei.
Neben teils langjährigen Weggefährtinnen aus den Reihen der Frauen-Union konnte Kraft bei der Kreis- hauptversammlung viele Ehrengäste begrüßen – an der Spitze die FULandesvorsitzende und stellvertretende CSU-Parteivorsitzende Angelika Niebler. Mit dabei waren auch Landrat Elmar Stegmann, Lindaus Bürgermeister und CSU-Fraktionsvorsitzender im Kreistag Karl Schober, die Kreisvorsitzende der Jungen Union Jasmin Sommerweiß, sowie die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Ursula Sauter-Heiler. Schober, der bei den Neuwahlen (siehe Kasten) als Wahlleiter fungierte, dankte Kraft mit den Worten: „Du warst der Fels in der Brandung.“
Auch Niebler sparte in ihrer Ansprache nicht mit Lob für die politische Arbeit der scheidenden FUKreisvorsitzenden: „Mit Daniele geht eine Ära zu Ende.“Sie habe 24 Jahre für die Interessen der Frauen gekämpft – das verdiene große Anerkennung.
Dann wandte sich Niebler, die seit 20 Jahren dem Europa-Parlament angehört, dem Thema Europa-Wahl zu. Sie sprach von einer „Schicksalswahl“und appellierte an die Anwesenden, im Mai unbedingt zur Wahl zu gehen, vor allem um Populisten und Nationalisten Paroli zu bieten. Zudem habe Deutschland große Chancen, mit Manfred Weber (CSU) den künftigen EU-Kommissionspräsidenten zu stellen.
Kraft wird Ehrenvorsitzende
Nach einer Laudatio auf Daniele Kraft und deren geleistete Arbeit stellte Gabi Miller den Antrag, die Lindauer Politikerin zur Ehrenvorsitzenden des FU-Kreisverbandes zu machen, was sofort einhellig befürwortet wurde. Abschließend gab es noch eine Würdigung durch FU-Mitglied Sylvia Schilling, die Kraft für deren geleistete politische Arbeit einen „Bambi“verlieh, in Form eines Rehs als Plüschtier.