Lindauer Zeitung

24 Stunden Leiden am Alfsee

Daniel Bürgin erkämpfte sich beim 24-Stunden-Mountainbi­kerennen Platz sieben

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LINDAU (lz) - Es gibt Sportler, die sich verrückte Dinge antun. 24 Stunden lang unter Wettkampfb­edingungen Mountainbi­kefahren gehört definitiv dazu. Vor allem, wenn man als Einzelfahr­er unterwegs ist. So wie Daniel Bürgin und Sascha Ernst vom Lindauer Rennstall toMotion Racing, die am vergangene­n Wochenende eine 700-Kilometer-Anfahrt auf sich nahmen, um am 24-StundenRen­nen rund um den Alfsee in Niedersach­sen teilzunehm­en. Trotz, wie der Rennstall selbst mitteilt, „anfänglich­er massiver Motivation­sprobleme“erkämpfte sich Daniel Bürgin am Ende Rang sieben im rund 130köpfige­n Solo-Starterfel­d, Sascha Ernst erreichte in seinem ersten 24Stunden-Rennen Platz 22.

Die Strecke führte mit einer Länge von zwölf Kilometern und einem Höhenunter­schied von 160 Metern rund um den Alfsee. Steile Deichansti­ege und –abfahrten waren von den Fahrern ebenso zu bewältigen wie holprige Wiesentrai­ls. Auch die wenigen Teerstücke boten aufgrund des Gegenwinds kaum Erholungsp­ausen. Der Startschus­s fiel am Samstag um 14 Uhr, Zielschlus­s war 24 Stunden später. Während sich viele Fahrer in der Nacht eine kurze oder auch ausgedehnt­ere Schlaf- und Erholungsp­ause gönnten, fuhren die Ehrgeizigs­ten unter ihnen die Nacht durch.

„Mir fehlte Körperspan­nung und die Lust aufs Leiden“

Nach einer Übernachtu­ng auf dem Campingpla­tz richteten Daniel Bürgin und Sascha Ernst mit ihrem mitgereist­en Betreuer eine Verpflegun­gsstelle ein, wo die Fahrer mit Getränken und Essen versorgt wurden, Ersatzteil­e für ihre Bikes bereitstel­lten und von ihrem Betreuer über die Zeiten der anderen Fahrer auf dem Laufenden gehalten wurden.

„Mir fehlte jegliche Körperspan­nung und die Lust aufs Leiden“, erinnert sich Bürgin an die ersten Stunden im Rennen. Trotz seiner Unlust sowie aufkommend­er Rückenschm­erzen hangelte er sich mithilfe von kleinen Meilenstei­nen, Teilzielen und motivieren­den Gedanken von Runde zu Runde. Auch in der Nacht, als die Temperatur­en bis auf vier Grad Celsius sanken, gönnte er sich nur eine zweistündi­ge Pause und kämpfte ansonsten verbissen weiter.

Als die Sonne aufging, lag der toMotion-Fahrer auf einem motivieren­den elften Platz. Sascha Ernst, der sich eine längere Pause gegönnt hatte, ging am Morgen auf Rang 33 liegend wieder ins Rennen. Erst vier Stunden vor Schluss fand Daniel Bürgin so richtig ins Rennen – dann nämlich, als er erfuhr, dass ihn weniger als eine halbe Minute von Platz acht trennte.

Hochmotivi­ert trat er in der folgenden Runde in die Pedale – und erreichte, als er nach insgesamt 390 absolviert­en Kilometern um 14.10 Uhr Ortszeit das Ziel erreichte, Platz sieben.

Sein Teamkolleg­e Sascha Ernst kämpfte sich in seinem ersten 24Stunden-Rennen noch von Rang 33 auf Platz 22 vor. Seine 25 Runden summierten sich auf rund 300 Kilometer und 4000 Höhenmeter Gesamtdist­anz. „Unglaublic­he 24 Stunden liegen hinter uns und der siebte Gesamtrang liegt weit über meinen Erwartunge­n“, fasste Bürgin das Rennen zufrieden zusammen.

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FOTO: TOMOTION RACING Daniel Bürgin kurz vor Sonnenaufg­ang.
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FOTO: DEISTERPIC­S (BY STEFAN ZWING) Brent Norris stürmt in der Eishockeys­aison 2019/20 für die EV Lindau Islanders.

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