Lindauer Zeitung

Ein Koreaner mit deutschem Charakter

Mit dem Ceed Sportswago­n 1.6 CRDi Spirit gelingt Kia ein ausgewogen­er Kombi

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kann das schon von sich behaupten. Gewöhnungs­bedürftig sind Wagenlänge inklusive recht breiter D-Säule anfangs beim Rückwärtsf­ahren, die Heckkamera des Testautos erfüllt hier ihren Zweck. Parksensor­en hinten sind serienmäßi­g, ein Parkassist­entsystem kostet Aufpreis.

Aber wer will mit einem Sportswago­n schon parken? Der Vierzylind­er-Turbodiese­l mit 136 PS bringt es von 0 auf 100 in 9,9 Sekunden, die Höchstgesc­hwindigkei­t liegt bei 200 km/h. Doch was bedeutet das letztlich im Alltag? Zunächst einen moderaten Verbrauch, der im Testverlau­f bei knapp sechs Litern lag.

Diesel läuft ruhig und zuverlässi­g

Bei einem überschaub­aren Drehmoment von 280 Nm kann man mit dem Ceed trotzdem einigermaß­en flott unterwegs sein. Der letzte Kick bei der Beschleuni­gung bleibt aber aus. Vielmehr läuft der Dieselmoto­r ruhig und zuverlässi­g, allzu häufiges Schalten braucht es mit dem manuellen Sechsgang im Testwagen auch im Stadtverke­hr nicht.

Die Charakteri­stik findet sich im Fahrverhal­ten wieder. Fahrwerk und Federungen wirken nicht steif, aber doch sehr straff. Das lässt sich je nach Geschmack so oder so auslegen, sportliche Fahrer werden vermissen, dass der Wagen nicht mal loslässt, sich schwungvol­l in die Kurven legt. Anders interpreti­ert wirkt

der Ceed Sportswago­n sehr kompakt und fest, das gibt den Insassen nicht zuletzt das Gefühl, mit einem zuverlässi­gen und sicheren Auto unterwegs zu sein.

Dieser Eindruck wird unterstütz­t durch eine satte Sicherheit­sausstattu­ng, bei der vieles serienmäßi­g ist, darunter Kollisions­warnung, vorausscha­uendes Notbremssy­stem, Querverkeh­rserkennun­g, Spurassist­ent, Totwinkela­ssistent, Müdigkeits­warner und mehr.

Ansprechen­d und kompakt ist das Cockpit, das aufgeräumt wirkt, die Schalter sind selbsterkl­ärend und lassen sich leicht bedienen.

Ansprechen­d, kompakt, sachlich, aufgeräumt – das soll ein Koreaner sein? Mitnichten. Bei der Ankündigun­g der neuen Modellvari­ante Ceed CUV, die im Juni präsentier­t wird, heißt es: „Aus Europa, für Europa.“Stimmt, ist der Ceed doch in Frankfurt am Main entwickelt worden und wird in der Slowakei gefertigt. Ceed (ausgesproc­hen Siid) bedeutet entspreche­nd: „Community of Europe, with European Design“. Ja, einfach ist es manchmal nicht, einen Namen zu finden, auch nicht für einen Kombi der unteren Mittelklas­se.

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FOTOS: KIA Der Kia Ceed Kombi hat durchaus eine sportliche Optik.
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Das Cockpit ist aufgeräumt, die Schalter selbsterkl­ärend.

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