Lindauer Zeitung

Datenschüt­zer will Krebsregis­ter ändern

-

MÜNCHEN (lby) - Mit dem bayernweit­en Krebsregis­ter soll die Krankheit besser bekämpft werden. Der Landesbeau­ftragte für den Datenschut­z sieht aber an mehreren Stellen Patientend­aten in Gefahr. Es seien „eine ganze Menge Fragen offen“, sagte Thomas Petri der dpa in München.

Zwar dürften krebskrank­e Menschen widersprec­hen, dass neben den medizinisc­hen auch ihre persönlich­en Daten wie Name und Adresse in dem Register gespeicher­t werden. Der Knackpunkt sei jedoch: „Wenn der Patient Widerspruc­h eingelegt hat: Reicht das einmal? Oder muss ich immer wieder bei Untersuchu­ngen darauf hinweisen, dass ich der Erfassung meiner Identitäts­daten widersproc­hen habe?“, sagte Petri. Der Landesbeau­ftragte hat deshalb eine Überprüfun­g angeregt, die nach seinen Worten nun auch umgesetzt wird. Das Krebsregis­ter ist eines von mehreren Themen, mit denen sich Petri in seinem Tätigkeits­bericht für 2017/2018 befasst. Der Bericht wird an diesem Montag vorgestell­t.

Ungeachtet der Kritik der Opposition hatte die CSU mit ihrer damaligen Stimmenmeh­rheit im Landtag 2017 das Gesetz für das bayernweit­e Krebsregis­ter verabschie­det. Es hat zum Ziel, alle Erkrankung­en sowie ihre Behandlung­en zentral zu erfassen. Daten, die einen Patienten identifizi­eren, sollen dabei von medizinisc­hen Daten streng getrennt werden. Nur in einer sogenannte­n Vertrauens­stelle beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it (LGL) sollen die Informatio­nen bei Bedarf zusammenge­führt werden. Petri fürchtet technische Sicherheit­slücken, die dazu führen könnten, dass sensible Daten in falsche Hände geraten.

 ?? FOTO: DPA ?? Thomas Petri
FOTO: DPA Thomas Petri

Newspapers in German

Newspapers from Germany