Lindauer Zeitung

So macht Technik Spaß

„Lange Nacht der Technik“in Friedrichs­hafen begeistert mit unterschie­dlichen Projekten und Angeboten

- Von Wilfried Geiselhart

FRIEDRICHS­HAFEN - Das ist ein Abend gewesen, der Spaß gemacht und die Lust an technische­n und naturwisse­nschaftlic­hen Themen geweckt hat: Zur diesjährig­en „Langen Nacht der Technik“war am Freitag von 17 bis 23 Uhr eingeladen worden und zahlreiche interessie­rte Besucher kamen – unter ihnen auch viele Familien mit Kindern und Jugendlich­en. Von „A“wie Aerospace Transmissi­on Technologi­es“bis „Z“wie Zeppelin Systems GmbH, ZeppelinUn­iversität und ZF reichte das Spektrum der Firmen, die mitmachten.

Gut angenommen wurde das Shuttlebus-Angebot, das die Besucher entspannt und stressfrei zu den einzelnen Standorten brachte. Jede Menge Betrieb war von Beginn an rund um das Schüler-Forschungs­projekt „Potzblitz!“und die Wissenswer­kstatt im ZF-Forum. „Wirklich sehr beeindruck­end“, befand ein Ehepaar aus Tettnang einhellig, das zusammen mit dem achtjährig­en Sohn dabei war, und sich vom ehrenamtli­chen Projektlei­ter Johann Oleschko erklären ließ, wie es Jugendlich­e ab der fünften Klasse im Team hinbekomme­n haben, ein über WLAN ferngesteu­ertes Bobby-Car zu bauen, das über ein mit zwei Bildschirm­en ausgestatt­etes Cockpit zu steuern ist.

Nicht weniger Leidenscha­ft war bei Valerie Keller und Elodie Koczwara im Spiel. Die Zehntkläss­lerinnen des Karl-Maybach-Gymnasiums wollten mit ihrem „Aquaponic-Projekt“ auch im Hinblick auf den Welthunger ein Zeichen setzen. „Es geht darum, die Aufzucht von Fischen und die Kultivieru­ng von Nutzpflanz­en miteinande­r zu verbinden“, berichtete­n sdie beiden und erklärten ihre geschlosse­ne Kreislaufa­nlage, bei der die Exkremente der Fische und überschüss­iges Futter als Nährstoffe für Pflanzen verwendet werden – gleichzeit­ig komme der von den Pflanzen produziert­e Stickstoff wieder den Fischen zugute. Dass man sich um den technisch interessie­rten Nachwuchs keine Sorgen machen muss, das beiwies auch die zehnjährig­e Kristin – und führte ihren aus Lego-Steinen hergestell­ten Drachen vor, der durch ihre eigene Programmie­rung zum bestens funktionie­renden Roboter geworden war. Was sie später einmal werden will? „Forscherin“, sagte sie, ohne lange überlegen zu müssen.

Von Kranichen und Drohnen

Zum ersten Mal machte der Häfler Dach- und Fassadenba­uer Gramm bei der „Langen Nacht der Technik“mit. „Wir wollen vor allem Jugendlich­en unser Handwerk näherbring­en und zeigen, dass bei uns die Kreativitä­t nicht zur kurz kommt“, sagte Prokurist Mark Weigel. Die angehenden Klempner Nikita Ogarev und Thomas Kalina demonstrie­rten mit Meister Lukas Habazettl, wie man etwa aus Kupferblec­h wunderschö­n anzuschaue­nde Kraniche herstellen kann. „Mir gefällt dieser Beruf, weil er so vielfältig ist und es garantiert nicht langweilig wird“, fügte Azubi Nikita Ogarev hinzu.

Vielfältig ist das Angebot auch im Fallenbrun­nen. „Einfach klasse. Man bekommt Einblicke in ganz verschiede­ne Bereiche“, sagte Marcel Irmscher und schwärmte von den LCDDisplay­s, die er am Stand von Rafi entdeckt hat. Nicht weniger begeistert war seine Frau Eva. „Da wir ganz in der Nähe wohnen, sind wir auch auf keine Verkehrsmi­ttel angewiesen“, freute sie sich. Auf reichlich Interesse stießen auch die DHBW-Studenten der Luft- und Raumfahrte­chnik, Niklas Herse und Tom Seegert. Sie erklärten den Besuchern die Funktionsw­eise der Drohne „Diego“, die derzeit als Prototyp vorliegt, bis zu zwei Kilo an Nutzlast aufnehmen kann und deshalb später auch für ganz unterschie­dliche Aufgaben im Rettungsdi­enst geeignet sein soll.

 ??  ?? Auch der technisch interessie­rte Nachwuchs ist mit Feuereifer dabei: Kristin. Stefanie und Max - hier mit selbst progammier­tem Drachen und Panzer aus Lego-Steinen.
Auch der technisch interessie­rte Nachwuchs ist mit Feuereifer dabei: Kristin. Stefanie und Max - hier mit selbst progammier­tem Drachen und Panzer aus Lego-Steinen.
 ?? FOTOS: WGH ?? Wie man aus Kupfer- und aus Titan-Zink-Blech kreative und hübsch anzuschaue­nde „Kraniche“herstellen kann, wurde beim Dach- und Fassadenba­uer Gramm demonstrie­rt.
FOTOS: WGH Wie man aus Kupfer- und aus Titan-Zink-Blech kreative und hübsch anzuschaue­nde „Kraniche“herstellen kann, wurde beim Dach- und Fassadenba­uer Gramm demonstrie­rt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany