SaurerAllmaGelände: 300 Wohnungen sind vorgesehen
Sozialbau entwirft Vision für neues Quartier am Kemptener Schumacherring
KEMPTEN (se) 300 neue Wohnungen auf 50 000 Quadratmetern Fläche – was die Sozialbau auf dem ehemaligen Kemptener SaurerAllmaGelände plant, ließ die Stadträte jüngst erfreut aufhorchen. Für das neue Großprojekt rechnen die Verantwortlichen freilich mit mehreren Jahren für den Vorlauf und die Umsetzung.
2014 hat die Sozialbau das Firmengelände an der Leonhardstraße und am Schumacherring gekauft. „Der AllmaBestand kann dort noch viele Jahre bleiben“, sagte SozialbauChef Herbert Singer. Daneben haben zurzeit die Hochschule mit ihrem Zentrum für Elektromobilität sowie die Spedition Gruber größere Bereiche angemietet. Deren Verträge sind befristet.
Starten soll die Entwicklung des Projekts 2020. Zwei, drei Jahre dürften allein für die GrundlagenUntersuchungen sowie städtebauliche und ArchitekturWettbewerbe ins Land gehen. Der Flächennutzungsplan ist zu ändern und ein Bebauungsplan aufzustellen. „Alles in allem wird das ein ZehnJahresProjekt“, sagte Singer. Die Lage in unmittelbarer Nähe zum Engelhaldepark verheißt indes ein Quartier mit vielen Vorzügen.
Für die Leistungen des Wohnungsbauunternehmens in den vergangenen Jahren gab es Anerkennung von allen Seiten. 3860 Wohnungen gehören zum Bestand, der von gut 100 Mitarbeitern verwaltet wird. Trotz bekannt günstiger Quadratmeterpreise in der Vermietung (im Durchschnitt 5,67 Euro) und Investitionen von 37 Millionen Euro gelang es 2018, 8,3 Millionen Euro Überschuss zu erwirtschaften. Das kommt auch der Stadt zugute – sie hält die Mehrheitsbeteiligung am Unternehmen. Im Bau von 600 Wohnungen in den vergangenen fünf Jahren sieht Singer zumindest eine gewisse Entlastung des angespannten Markts. Zwischen 1300 und 1500 Menschen hätten eine Bleibe gefunden beispielsweise im letzten Bauabschnitt der Jakobwiese, im Wohnen am Calgeerpark, in den Sheddachwohnungen aber auch im StiftsstadtWohnen oder dem Mehrgenerationenwohnen in Thingers. 180 Wohnungen sind geplant auf der Funkenwiese an der Leutkircher Straße.
Die Liste spezieller Bauten ist ebenfalls lang: Sei es der neue Hangar für den Rettungshubschrauber auf dem Landeplatz Durach, ein geplantes Holzhaus in Thingers, das AllgäuHospiz, das in Kürze einen Tag der offenen Tür feiert, oder das benachbarte Büro und Geschäftshaus an der Madlenerstraße. Modernisierung ist ein weiteres Dauerthema bei der Sozialbau. In verschiedenen Anlagen sind Fassaden und Bäder saniert worden. Decken und Bodendämmung werden fortgeführt. Barrierearmes Leben wird in fast einem Viertel der Wohnungen gewährleistet – der Bundesdurchschnitt aller Wohnungen liege bei 1,75 Prozent.
Zum allgemeinen Ansehen der Gesellschaft trägt ein weiterer Punkt bei: 600 von 900 Wohnungen entstanden in den vergangenen 15 Jahren auf sogenannten Revitalisierungsflächen, also zuvor erschlossenem und großteils versiegeltem Gelände. In diese Reihe passt das SaurerAllmaGelände mit dem direkten Bezug zum Engelhaldepark als ein weiteres Paradebeispiel.