Wiedersehen mit Zabolotny
Spitzenteam Deggendorf kommt nach Lindau – Freitag geht es für die Islanders nach Selb
LINDAU (lz) Die Lindau Islanders hoffen auf lockere Beine, denn am Wochenende steht das Spiel mit der längsten Anreise auf dem Programm. Gut 450 Kilometer sind es bis zu den Selber Wölfen in Oberfranken (Freitag, 20 Uhr). Am Sonntag kommt dann gleich die nächste Topmannschaft nach Lindau. Um 18 Uhr empfangen die Islanders im Eichwald keinen Geringeren als den Deggendorfer SC. Der gilt als der klare Meisterschafts und Aufstiegskandidat in der Oberliga Süd.
Wie gut die spielstarken Selber Wölfe agieren, war bereits im ersten Aufeinandertreffen in Lindau zu sehen, heißt es in einer Pressemitteilung der Islanders. Hier hielten die Lindauer zwar bis zum letzten Drittel recht passabel mit, dann aber spielten die Selber ihre ganze Klasse aus und gewannen verdient mit 4:1. Der momentane Topscorer der Wölfe ist der Kanadier Ian McDonald, der auch beim Hinspiel an drei von vier Toren beteiligt war.
Nach dem Sieg in Lindau gab es für die von Henry Thom trainierten Wölfe aus sieben Spielen fünf Siege und nur zwei Niederlagen. Zwischenzeitlich waren die Selber sogar Tabellenzweiter. Nach drei Niederlagen in Folge stehen die Wölfe aber gehörig unter Druck. Dementsprechend motiviert werden die Wölfe gegen die Islanders agieren, bedenkt man, dass die Lindauer nur noch zwei Punkte hinter den Wölfen liegen und diese mit einem Sieg an den Oberfranken vorbeiziehen könnten.
Auf einen absoluten Topgegner können sich die Lindauer Zuschauer am zweiten Adventssonntag, 8. Dezember, um 18 Uhr freuen. Zu Gast am Bodensee ist der Topfavorit der Oberliga Süd, der Deggendorfer SC. Hier kommt es zu einem Wiedersehen mit zwei ehemaligen Torhütern der EV Lindau Islanders: mit Henning Schroth, der in der Saison 2017/18 für acht Spiele den Kasten der Islanders hütete, sowie seinem Nachfolger und ehemaligen Lindauer Publikumsliebling David Zabolotny. Es ist dessen erste Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte.
Transfercoup Greilinger
Dass es aber nicht der Torhüter alleine macht, zeigen einige Statistiken. So haben die Deggendorfer bisher nicht nur die meisten Tore geschossen (98), sondern auch die drittbeste Defensive in der Oberliga Süd und nur 61 Tore kassiert. Die klare Marschroute des DSC ist der sofortige Wiederaufstieg in die DEL 2.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist den Deggendorfern vor der Saison auch ein absoluter Transfercoup gelungen. So konnten sie den gebürtigen Deggendorfer Thomas Greilinger davon überzeugen, vom ERC Ingolstadt aus der DEL in seine Heimatstadt zu wechseln. Greilinger, der mehr als 700 Spiele DELErfahrung und über 100 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft absolviert hat, führt das Team des DSC auch als Kapitän aufs Eis. Die Nummer 39 ist derzeit der Topscorer der Oberliga Süd mit 37 Punkten. Dieser Transfer ging also bisher komplett auf, allerdings müssen die Deggendorfer seit Mitte November verletzungsbedingt auf Greilinger verzichten. Er zog sich eine Oberkörperverletzung zu und muss rund sechs Wochen pausieren, was heißt, dass er beim Spiel am Bodensee normalerweise noch nicht wieder einsatzfähig ist. Dass es aber auch ohne Thomas Greilinger geht, zeigt dass ihm teamintern der neue USImportspieler Kyle Osterberg mit 36 Punkten knapp auf den Fersen ist, was zudem – zusammen mit Richard Divis von den Eisbären Regensburg – aktuell Platz zwei in der Oberliga Süd Scorerwertung bedeutet.
Gegen die Deggendorfer wird es für die EV Lindau Islanders darauf ankommen, in der Defensive kompakt zu stehen und nicht zu viele Gelegenheiten für die Niederbayern zuzulassen, heißt es in der Mitteilung des Vereins weiter. Wie das funktionieren kann, zeigten die Islanders beim Hinspiel, als sie völlig überraschend einen 6:3Sensationssieg bei den Donaustädtern einfuhren. Für die Lindauer war dies der Start in Spielwochenenden, an denen viele Punkte gesammelt werden konnten.