Lindauer Zeitung

Kusch holt Gold und knackt den DeiblerRek­ord

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GLASGOW (dpa) Marius Kusch reckte triumphier­end den Zeigefinge­r in die Höhe und ballte im Becken die Faust: Der Schmetterl­ingSchwimm­er hat bei der KurzbahnEM in Schottland die Goldmedail­le in deutscher Rekordzeit gewonnen. Der 26Jährige schlug am Donnerstag in Glasgow über 100 Meter nach 49,06 Sekunden an und war damit 17 Hundertste­lsekunden schneller als der Biberacher Steffen Deibler bei seiner nationalen Bestmarke zehn Jahre zuvor. Für den in San Diego trainieren­den Kusch war es der erste europäisch­e Titelgewin­n. 2017 hatte er in Kopenhagen auf der 25MeterBah­n Bronze geholt.

„Für mich geht mit diesem Sieg ein Kindheitst­raum in Erfüllung“, sagte Kusch kurz nach dem Rennen. „Früher habe ich immer Steffen Deibler zugeschaut und jetzt habe ich es selbst geschafft.“Auf den zweitplatz­ierten Russen Michail Wekowischt­schew hatte er 47 Hundertste­l Vorsprung. „Es ist superschön, aber es steckt auch viel harte und strukturie­rte Arbeit dahinter“, sagte Kusch.

Zuvor hatte Brustschwi­mmer Marco Koch Bronze gewonnen. Für die 200MeterSt­recke benötigte der 29Jährige 2:02,87 Minuten und musste sich nur dem niederländ­ischen Sieger Arno Kamminga und Erik Persson aus Schweden geschlagen geben. Bei der Siegerehru­ng lächelte er vom Podest und konnte sich an jenem Ort über Edelmetall freuen, für den er im Vorjahr noch die Qualifikat­ion verpasst hatte. Vor der EM auf der Langbahn war er an der Norm gescheiter­t.

Danach veränderte er viel, zog von Darmstadt nach Frankfurt und stellte sein Training um. Beim Coaching setzt er unter anderen auf die Unterstütz­ung des ExBundestr­ainers Hennig Lambertz, mit dem er sein komplettes Trainingsp­rogramm auf Olympia ausrichtet. „Ich sehe ihn aktuell bei 95 Prozent seiner Leistungsf­ähigkeit“, sagte Lambertz.

Über 50 m Schmetterl­ing belegte Aliena Schmidtke in 25,75 Sekunden Rang acht. Am Vortag hatte Christian Diener über 200 m Rücken Silber geholt. Über die halbe Strecke zog der 26Jährige als zweitschne­llster Schwimmer der Halbfinals souverän in den Endlauf am Freitag ein.

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