Wieder ein Rassismuskandal in Italien
ROM (dpa) Die dunkelhäutigen Fußballer Romelu Lukaku und Chris Smalling links und rechts, zwischen ihnen in Versalien die Schlagzeile „Black Friday“: Mit einer rassistisch anmutenden Titelseite hat die italienische Tageszeitung „Corriere dello Sport“am Donnerstag für Empörung gesorgt. Vor dem Spitzenspiel der Serie A zwischen Tabellenführer Inter Mailand und dem AS Rom an diesem Freitag kämpft der italienische Fußball mit altbekannten Problemen.
Die Zeitung hob zwar hervor, dass InterStürmer Lukaku und RomaVerteidiger Smalling vor ihren Wechseln nach Italien in dieser Saison bei Manchester United zusammengespielt haben, sich sehr schätzten und sich immer entschieden gegen Rassismus im Fußball engagiert hätten. Dennoch war der Aufschrei groß. „Diese Oberflächlichkeit und Ignoranz gegenüber Rassismus sind absolut nicht mehr hinnehmbar“, schrieb Inters Stadtrivale AC Milan bei Twitter.
Auch Inter und die Roma sowie der AC Florenz reagierten empört. „Als Italiener schäme ich mich, so eine Überschrift zu lesen“, sagte Lukakus Manager Federico Pastorello. Auch die AntirassismusOrganisation Fare kritisierte das Bild heftig. „Die Medien nähren den Rassismus jeden Tag“, schrieb Fare. Als Reaktion auf den Aufschrei im Internet erklärte der Chefredakteur des „Corriere dello Sport“: Der Ausdruck „Black Friday“(ein Ausdruck fürs Weihnachtsshopping in den USA) sei „eine Lobpreisung auf das Anderssein, der Stolz des Andersseins, der großartige Reichtum des Andersseins“, schrieb Ivan Zazzaroni. Eine „unschuldige Überschrift“werde „von jenen vergiftet, die Gift in sich haben“.