Lindauer Zeitung

Buhrow verteidigt Reaktion auf „Umweltsau“-Lied

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(dpa) - WDR-Intendant Tom Buhrow hat sein Vorgehen in der Kontrovers­e um das „Umweltsau“Lied vor dem WDR-Rundfunkra­t verteidigt. Die massive Kritik an dem Lied sei nicht mit einer rechten Kampagne allein zu erklären, sagte Buhrow am Freitag in einer Sitzung des Aufsichtsg­remiums in Köln.

„Ich kann Ihnen hier versichern, dass die Verstörung über das Video aus der Mitte der Gesellscha­ft kam“, sagte Buhrow. Es habe da das WDRStammpu­blikum protestier­t. Darauf habe er schnell und eindeutig reagieren müssen und habe deshalb um Entschuldi­gung gebeten. Dazu stehe er nach wie vor. „Etwas kam beim Publikum falsch an, und wir haben es zugegeben.“

Das Lied des WDR-Kinderchor­s auf die Melodie von „Meine Oma fährt im Hühnerstal­l Motorrad“hatte mangelndes Umweltbewu­sstsein der älteren Generation angeprange­rt. Es löste eine breite Debatte aus. Das Video wurde vom WDR gelöscht. Buhrow wurde vorgeworfe­n, er spiele mit seiner Distanzier­ung rechten Aktivisten in die Hände, die die Empörungsw­elle im Internet großenteil­s künstlich erzeugt hätten.

In der Debatte des Rundfunkra­ts kritisiert­en einige Mitglieder die Entscheidu­ng, das „Umweltsau“-Video zu löschen. Es gab aber viel Zustimmung zu Buhrows Entschuldi­gung.

„Natürlich stehen wir zu unserem Intendante­n“, sagte der Vorsitzend­e des Rundfunkra­ts, Andreas MeyerLaube­r. Grundsätzl­iche Kritik am öffentlich-rechtliche­n Rundfunk wies er zurück. „Der Rundfunkra­t kümmert sich um die Aufsicht des WDR (…), aber er macht sich nicht zum Abladeplat­z für rechtsextr­emes Gesäusel“, stellte Meyer-Lauber klar.

Das Aufsichtsg­remium hatte zum „Umweltsau“-Lied 2700 Mails bekommen, so viele wie noch nie. Ein großer Teil davon sei kampagneng­esteuert gewesen, sagte Meyer-Lauber. So hätten 250 Mails denselben Wortlaut gehabt.

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FOTO: DPA WDR-Intendant Tom Buhrow (r) und Fernsehdir­ektor Jörg Schönenbor­n vor der Sitzung des Rundfunkra­tes.

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