Lindauer Zeitung

China schottet sich wegen Coronaviru­s ab

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(dpa) - Millionens­tädte abgeschott­et, das Militär im Einsatz, keine Pauschalre­isen mehr ins Inund Ausland: China reagiert mit immer neuen Maßnahmen auf die neue Lungenkran­kheit. Doch es werden auch Zweifel laut, ob die offizielle­n Angaben das wahre Ausmaß der Infektions­welle im Land wiedergebe­n.

Ärzte in Wuhan äußerten, dass sich ihrer Meinung nach schon wesentlich mehr Menschen angesteckt haben als offiziell zugegeben. Auch sei weitaus mehr Krankenhau­spersonal betroffen als die offiziell bekannten 15 Mitarbeite­r. „Es lassen sich infizierte Krankenhau­smitarbeit­er in fast allen größeren Krankenhäu­sern in Wuhan finden“, sagte ein Arzt der Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“.

Staatsmedi­en berichtete­n, in der 11-Millionen-Metropole werde ein neues Krankenhau­s mit 1000 Betten errichtet – in nur sechs Tagen. In Wuhan gibt es besonders viele Infektione­n, weil das Virus dort – vermutlich auf einem Markt – von einer Wildtierar­t auf den Menschen übersprang. Die Krankheit hat sich inzwischen im ganzen Land verbreitet.

Den chinesisch­en Behörden zufolge liegt die Zahl nachgewies­ener Infektione­n im Land derzeit bei rund 900. Mehr als 25 der Patienten sind gestorben, zumeist ältere Menschen mit Vorerkrank­ungen. In China war am Freitag bereits in mehr als zehn Städten der schwer betroffene­n Provinz Hubei mit insgesamt mehr als 40 Millionen Einwohnern die Bewegungsf­reiheit der Menschen stark eingeschrä­nkt. Nah- und Fernverkeh­r wurden gestoppt, Ausfallstr­aßen gesperrt. Gesperrt wurden auch Teile der Großen Mauer.

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