Lindauer Zeitung

Schnell nach oben gekämpft

Nach nur einem Jahr Training schafft es Skibergste­igerin Sophia Wessling bei Jugend-Olympia unter die Top Ten

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(lz) - Was für eine Premiere für Sophia Wessling: Obwohl die 16jährige Lindauerin erst seit einem Jahr gezielt für diese Sportart trainiert, schaffte es die Skibergste­igerin bei den Olympische­n Jugendspie­len 2020 in Lausanne bei allen drei Starts unter die ersten zehn. „Natürlich hatte ich mir einen Top-Ten-Platz erhofft, aber dass ich am Ende bei jedem Wettkampf vorne mitgemisch­t habe, hat mich sehr gefreut“, sagte die Schülerin glücklich nach ihrer Rückkehr.

Der erste Wettkampf, das „Individual“, stand bereits am Tag nach der Eröffnung auf dem Programm. Die Strecke war sehr zuschauerf­reundlich ausgelegt, wobei die leichte Abfahrt auf der Piste Sophia Wessling nicht gerade in die Karten spielte. „Leichte Abfahrt klingt im ersten Moment vielleicht gut, aber bei meinen Rennen konnte ich bisher eher in schwierige­n Abfahrten einen Vorsprung herausfahr­en“, erklärt die Skibergste­igerin. Dennoch fuhr Wessling ein erfolgreic­hes Rennen und freute sich am Ende über Platz zehn der 24-köpfigen Damenkonku­rrenz.

Im Sprintrenn­en konnte sich die junge Lindauerin noch einmal steigern. Nachdem sie das Qualifikat­ionsrennen souverän gemeistert und im Viertelfin­ale sogar den zweiten Platz herausgefa­hren hatte, war im Halbfinale Endstation: mit einem knappen Rückstand von 1,7 Sekunden wurde sie Vierte und verpasste dadurch knapp das Finale. In der Gesamtwert­ung belegte sie einen guten siebten Rang. Beobachtet wurde das Sprintrenn­en unter anderem von Thomas Bach, dem Präsidente­n des Internatio­nalen Olympische­n Komitees, sowie Thomas Kähr, dem neu gewählten Chef der ISMF (Internatio­nal Ski Mountainee­ring Federation), heißt es in einer Pressemitt­eilung. „Ihr Besuch war für uns Skibergste­iger sehr wichtig, da Ski

Mountainee­ring bei den Olympische­n Winterspie­le 2026 in Italien im Programm neu aufgenomme­n werden soll“, freut sich Sophia Wessling. „Ich bin sehr zuversicht­lich, da die Skimo-Rennen bei den Olympische­n Jugendspie­len perfekt organisier­t waren und Unmengen an begeistert­en Zuschauern angezogen haben.“

Am folgenden Tag stand das deutsche Jugend-Skibergste­iger-Team für das Staffelren­nen noch einmal an der Startlinie. Mit der Disziplin „Mixed Relay“beendete das Skimo-Team Germany eine sehr erfolgreic­he Skibergste­iger-Premiere auf der Olympia-Bühne.

Antonia Niedermaie­r, Franz Eder, Sophia Wessling und Finn Hösch gingen in dieser Reihenfolg­e nacheinand­er auf die Piste und hatten jeweils eine Strecke von 2,4 Kilometern mit 145 Höhenmeter­n zu bewältigen. Das Rennen beinhaltet­e auch einen kurzen Abschnitt, bei dem die Ski abgenommen und auf den Rucksack geschnallt werden mussten. Die jungen Deutschen hielten in dem elf Nationen umfassende­n Starterfel­d sehr gut mit und sicherten sich mit einer Gesamtzeit von 39:04 Minuten Rang fünf.

Auch ihre Trainerin Andrea Potratz vom Lindauer Trainings-Spezialist­en Tomotion ist angetan von

„In ihr schlummert wirklich ein riesiges Potenzial.“

Trainerin Andrea Potratz über Skibergste­igerin Sophia Wessling

den Leistungen, die Sophia Wessling in Lausanne gezeigt hat. Sie war für den Individual-Wettkampf eigens nach Lausanne gereist, um ihren Schützling vor Ort zu unterstütz­en und anzufeuern. „Mit drei Top-TenPlatzie­rungen in drei Wettkämpfe­n können wir mehr als zufrieden sein. Vor allem angesichts der Tatsache, dass Sophia erst vor wenigen Monaten mit gezieltem Training nach einem profession­ellen Trainingsp­lan begonnen hat. In ihr schlummert wirklich ein riesiges Potenzial!“

Sophia Wessling wird nach ihrer Olympiatei­lnahme nicht die Beine hochlegen. Als nächstes Etappenzie­l folgt die deutsche Meistersch­aft im Individual vom 7. bis 9. Februar in Berchtesga­den, anschließe­nd die Alpencupre­nnen und zum Abschluss der Saison Anfang April die Europameis­terschaft in Italien.

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FOTO: TOMOTION Beim Skibergste­igen geht es um eine gute Kombinatio­n aus Aufstieg und Abfahrt. Die Lindauerin Sophia Wessling ist eines der größten deutschen Talente und könnte 2026 bei Olympa dabei sein.

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