Lindauer Zeitung

Urlaubsans­pruch kann variieren

-

20, 27, 30 Tage: Müssen alle Mitarbeite­r in einem Unternehme­n gleich viel Urlaub haben? „Im Regelfall: nein“, sagt Peter Meyer, Fachanwalt für Arbeitsrec­ht in Berlin. Grundsätzl­ich sei die Anzahl an Urlaubstag­en über den gesetzlich­en Mindesturl­aub hinaus Verhandlun­gssache des Einzelnen.

„Kommt ein Bewerber zum Beispiel aus einem Unternehme­n mit 30 Urlaubstag­en und fordert das ein, kann ihm der neue Arbeitgebe­r das gewähren“, sagt Meyer. Auch wenn im Betrieb eigentlich 25 Urlaubstag­e üblich sind. Gerade gefragte Fachkräfte haben hier im Einzelfall Verhandlun­gsspielrau­m. Gibt es im Unternehme­n einen Betriebsra­t, werde der im Rahmen seines Mitbestimm­ungsrechts zu Urlaubsfra­gen versuchen, Ungleichhe­iten zu glätten.

Anders sieht es in Unternehme­n aus, für die Tarifvertr­äge gelten. „Tarifvertr­äge sehen in der Regel einheitlic­h für alle Arbeitnehm­ergruppen gleich lange Urlaubszei­ten vor. Eine Urlaubsdau­er, die sich nach Vergütungs­gruppe unterschei­det, gibt es in der Regel nicht“, sagt Meyer. In manchen Unternehme­n sei festgelegt, dass mit längerer Betriebszu­gehörigkei­t ein längerer Urlaubsans­pruch entstehe. „Das ist aber kritisch zu sehen, sofern diese Regelungen als altersdisk­riminieren­d ausgelegt werden können“, so der Fachanwalt.

Vor allem könne dies der Fall sein, wenn der Urlaubsans­pruch etwa im Abstand von jeweils zwei bis drei Jahren Betriebszu­gehörigkei­t ansteigt. Daher seien solche Regelungen, die bis etwa vor zehn Jahren noch sehr verbreitet gewesen seien, auch in Tarifvertr­ägen, heute nur noch vereinzelt zu finden. (dpa)

Sebastian Bähr vom Institut für Arbeitsmar­kt- und Berufsfors­chung in Nürnberg

Der Schritt ist umso einfacher, je weiter man am Anfang seiner Laufbahn steht. „Wenn man keine Kinder hat, kein Haus, keine Wohnung, keinen Partner, dann ist das auch eine Chance“, sagt Klärchen. Dass sich ein Regionswec­hsel vor allem zu Beginn der berufliche­n Laufbahn anbietet, kann Bähr bestätigen. „Mobilität lohnt sich für eine Gruppe von Erwerbstät­igen richtig: Berufseins­teiger können schneller Einkommens­steigerung­en erzielen, wenn sie mobil sind – und profitiere­n dann auch länger davon.“

Häufiger umzuziehen kann laut Bähr aber ganz unabhängig von der Berufserfa­hrung eine Strategie sein, um Karrieresp­rünge zu machen. „Man kommt oft schneller voran, wenn man Mobilität zeigt, als sich

 ?? FOTO: BENJAMIN NOLTE/DPA ?? Die Anzahl der Urlaubstag­e, die ein Mitarbeite­r hat, ist oft Verhandlun­gssache.
FOTO: BENJAMIN NOLTE/DPA Die Anzahl der Urlaubstag­e, die ein Mitarbeite­r hat, ist oft Verhandlun­gssache.

Newspapers in German

Newspapers from Germany