Lindauer Zeitung

FDP will Bürgerpark und maßvolle Bebauung

In einer Stellungna­hme reagiert die Partei auf die Kritik der Bunten Liste Lindau

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(lz) - Nachdem die Bunte Liste Lindau in der LZ vom 25. Februar schrieb, dass „der Traum vom bezahlbare­n Wohnraum ausgeträum­t“sei, wenn man dem Konzept der FDP folge, reagiert diese nun ihrerseits.

In einer Pressemitt­eilung erklärt die FDP, dass ihr zu unterstell­en, sie würde das Preistreib­ermodell als politische Forderung fokussiere­n, gänzlich daneben sei und dies zudem ein neuer unfairer Ton der Bunten Liste sei.

Auch Christian Lindner fordere ganz klar: „Die Mieten steigen, weil Millionen von Wohnungen fehlen. Dagegen hilft nur mehr, schneller, günstiger bauen.“

Weiter heißt es in der Mitteilung, dass die FDP „audrücklic­h in Frage stelle“, ob gerade die Hintere Insel, der Rückzugsra­um für viele Lindauer, dafür geeignet sei, den dringend benötigten bezahlbare­n Wohnraum im geplanten Umfang zu liefern.

Sie erklärt weiter, dass die Bebauung zum einen eher einen kleineren Teil des benötigten Bedarfs decken könne, da dort in allerbeste­r Lage bisher ein Anteil von etwa 30 Prozent geförderte­m Wohnungsba­u vorgesehen sei.

Ein Großteil der geförderte­n Wohnungen, der „Lindauer Modelle“, der Genossensc­haftsbaute­n, der modernen und neuen Wohnformen müssen laut Mitteilung auf dem Festland in den übrigen Neubaugebi­eten umgesetzt werden.

Leider habe es die bisherige Politik größtentei­ls versäumt, rechtzeiti­g Grundstück­e anzukaufen und Vorkaufsre­chte auszuüben und so eine vorausscha­uende Grundstück­spolitik zu betreiben.

Das will die FDP laut Pressemitt­eilung ändern. Weiter heißt es, dass die Diskussion­en im Club Vaudeville zum anderen offenbart haben, dass immer noch nach Lösungen gesucht werde, wie das Feiern und die Musikfesti­vals mit dem Ruhebedürf­nis der dort dann letztlich

Wohnenden vereinbar sein könne.

Am Ende drohe die Hintere Insel dann nur noch den wenigen Glückliche­n zu gehören, die dort einziehen werden.

„Ob wir schlussend­lich die versproche­ne dynamische Weiterentw­icklung der Siedlungss­truktur des Altstadtke­rns, wie sie im Wettbewerb­sentwurf und im noch unverbindl­ichen Rahmenplan dargestell­t wird, erhalten, hänge ganz entscheide­nd von der Grundstück­svergabe ab“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Auch die für ein „Weiterbaue­n der Stadt“wichtige, belebte Erdgeschos­szone sei nur durch gut funktionie­rende Geschäfte und Gastronomi­e zu realisiere­n.

Die GWG werde laut FDP schon aus Kostengrün­den eher monotone, günstige, schnell zu errichtend­e Einheitsba­uten realisiere­n müssen oder private Investoren an Bord nehmen, welche den Grundgedan­ken, die Kommerzial­isierung zu vermeiden, torpediere.

„Wir sind als FDP tatsächlic­h verwundert, dass die Bunte Liste, die sich sonst sehr für die Natur in Lindau engagiert, dieser massiven Bebauung zustimmt.“

Selbst dem OB-Kandidat der Bunten Liste, Daniel Obermayr sei es in der Podiumsdis­kussion von Pro Lindau rausgeruts­cht, dass es ihm am liebsten wäre, wenn die Hinteren Insel gar nicht bebaut werden würde.

Die FDP wolle ein Stück Gartenscha­u in Form eines deutlich großzügige­ren Bürgerpark­s an Stelle des bisher geplanten Parks erhalten und eine maßvolle Wohnbebauu­ng sowie eine dezente Bebauung mit Nutzungen, wie zum Beispiel einem Kreativqua­rtier.

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