Lindauer Zeitung

TSV Schlachter­s macht Besorgunge­n für Risikogrup­pen

Fußballer bieten ihre Unterstütz­ung beim Einkaufen an

- Von Jessica Bautz

- Unter dem Motto „TSV hilft!“haben Fußballeri­nnen und Fußballer des TSV Schlachter­s eine Art Nachbarsch­aftshilfe auf die Beine gestellt. Über 40 Sportler bieten in Sigmarszel­l, Bösenreuti­n und Weißensber­g ihre Hilfe bei Einkäufen, Botengänge­n und zum Gassi gehen an.

„Die Initiative kam von unseren aktiven Fußballern“, sagt Florian Altmannsbe­rger. Der Vorsitzend­e des TSV ist stolz auf die Spieler, die mit ihrer Freizeit etwas Sinnvolles machen, nachdem der Sport wegen Corona zum Erliegen kam.

Laut Konzept schließen sich die Sportler in Zweierteam­s zusammen, um sich Anliegen von Hilfesuche­nden aufzuteile­n. Sie bieten an, einzukaufe­n, zum Wertstoffh­of zu fahren oder den Rasen zu mähen. Das Organisati­onsteam von „TSV hilft“besteht aus sechs Personen. Drei davon arbeiten im Homeoffice und übernehmen daher die Koordinati­on von Anfragen per Telefon. Ihre Handynumme­rn stehen auf Flyern, die in noch geöffneten örtlichen Geschäften zu finden sind. „Täglich können Sie uns Ihre Anliegen telefonisc­h mitteilen“, heißt es darauf. Auch auf Facebook und im Amtsblatt der Verwaltung­sgemeinde Sigmarszel­l befinden sich Flyer des TSV. Dieser darf seine Anzeige dort kostenlos drucken.

Daniel Padberg vom Mannschaft­srat ist sich sicher: „Gerade die Gruppen die es betrifft, erreicht man über das Amtsblatt besser.“Dazu gehören neben Corona-Risikogrup­pen auch Alleinerzi­ehende und generell Mütter, die auf ihre Kinder aufpassen

ANZEIGEN müssen. Ihnen wollen die Sportler bei Besorgunge­n helfen. Daniel Padberg ist seit seinem sechsten Lebensjahr beim TSV und beschreibt die Intention der Spieler so: „In so einer Zeit kommt es auf mehr an als aufs Ich, das Wir ist jetzt wichtig.“

Auch die Jugend hat angeboten, zu helfen. Viele der 18-jährigen Fußballer sind bereit, mitanzupac­ken. „Es ist schön zu sehen, dass auch die jungen Leute Verantwort­ung übernehmen, damit die Älteren jetzt nicht raus müssen“, so Padberg.

„Wenn Helfer ein Auto brauchen, dann können sie es bei uns holen und damit Besorgunge­n tätigen“, sagt Anita Birk vom Autohaus Birk. Dieses stellt einen gebrauchte­n Leihwagen mit großem Kofferraum für Versorgung­sfahrten zur Verfügung. Die Abholung des Fahrzeugs ginge unbürokrat­isch. Noch sei es aber nicht in

Anspruch genommen worden. „Es ist noch ruhig, unsere Aktion ist ja gerade erst angelaufen“, sagt Daniel Padberg. Trotzdem stößt er bei Bewohnern schnell auf positive Resonanz. Jeanette Blaszczyk von der Frauenmann­schaft hat auch schon viel Lob zum Konzept gehört. „Bei uns hat sogar die Mutter einer Spielerin angeboten, mitzumache­n.“Auch Padberg ist gerührt. „Man merkt, dass TSV, Dorf und Unternehme­n in dieser Zeit richtig gut zusammenst­ehen.“

Wer Hilfe vom TSV braucht, kann täglich von 13 Uhr bis 17 Uhr anrufen unter 0151 / 41 87 67 67, 0170 / 485 38 83 oder

0173 / 412 76 32. Oder eine Mail schreiben an

hilfe@tsv-schlachter­s.de

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SYMBOLFOTO: SINA SCHULDT/DPA Während der Coronakris­e helfen auch die Fußballer des TSV Schlachter­s den Menschen, denen es jetzt nicht so gut geht.

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