Lindauer Zeitung

Neuer Standort des Wochenmark­tes begeistert Händler und Kunden

Zum ersten Mal findet der Wochenmark­t zwischen Inselhalle und Parkhaus statt

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(cf) - Nun ist es also vollzogen, der Wochenmark­t ist mit Ei und Kohlrabi auf den Therese-von-Bayern gezogen. Bei der Premiere äußern sich Händler und Kunden begeistert.

Was wurde nicht alles geschimpft über den Beschluss, dass für die Zeit der Sanierung des Cavazzen der Wochenmark­t auf den Platz zwischen Inselhalle und Parkhaus ziehen solle. Sogar das Lindauer Kabaräh hatte dem ein eigenes Lied gewidmet. Bei einem Besuch des Marktes am Samstag auf dem sonst so verwaist daliegende­n Platz war von Vorbehalte­n und Kritik nichts zu spüren.

Die Sonne erwärmt gegen Mittag auch den Therese-von-Bayern-Platz. In lichten Reihen stehen die Stände, die, von außen betrachtet, etwas Schutz am Parkhaus zu suchen scheinen. „Das werden wird nächstes Mal noch etwas ändern“, räumt Norbert Renner freimütig ein, der mit seinem Gemüsestan­d direkt an der Parkhausfa­ssade steht. „Gerade in Zeiten von Corona werden wir die Reihen noch etwas weiter auseinande­rziehen, damit die Leute nicht zu dicht aneinander vorbei müssen“, erzählt er und findet, dass gerade dafür der Platz hier zwischen Inselhalle und

Parkhaus wesentlich besser geeignet sei. „Oben am Marktplatz geht es schon gedrängter zu“, auch wenn das Ambiente vor den beiden Kirchen und dem Cavazzen ein besonderes sei. Dieser Ansicht schließen sich viele Marktbesuc­her an, unter anderem Peter Altenried, der „das als eine gute Lösung“sieht, auch „wenn es nicht so kuschelig ist wie oben am Marktplatz“.

Eine Frau wirft noch ein, „dass es hier keine Stolperfal­len gibt wie oben, wo man schnell mal an einem Kopfstein hängenblei­ben kann“. Gerade die ebene Lage des Platzes wird einstimmig gelobt, auch wenn das Ambiente im Vergleich zu oben fehle. „Aber so wird der Platz endlich mal richtig genutzt“, wirft Annette Pfaff ein, die mit ihren bald 80 Jahren den sichereren Untergrund zu schätzen weiß und dafür das fehlende Ambiente gern in Kauf nimmt. Oben, am eigentlich­en Marktplatz, weisen Schilder auf den neuen Standort hin.

Nicht wenige Marktbesuc­her finden, da sei Platz für noch mehr Stände. Zunächst aber sollen die Abstände größer werden. Renner, der nach eigener Aussage zusammen mit Marktmeist­er Dieter Winklmeier das Aufstellen im Detail geplant hatte, findet auch die Verkehrsan­bindung durch das direkt nebenan stehende Parkhaus ideal. Immer wieder kommen andere Händler, die den neuen Standort in höchsten Tönen loben. Auch unter den Markthändl­ern gab es eine ganze Reihe Zweifler.

„Gut, es ist das erste Mal hier und ein Traumwette­r“, schränkt Renner die erste Euphorie ein, bekommt sein eigenes Strahlen aber nicht aus dem Gesicht. Wegen Corona kämen die Kunden auch besser über den ganzen Vormittag verteilt, nachdem gleich in der Frühe erst einmal etwas Stau war. Denn viele wollten gleich morgens einkaufen, bevor die anderen kämen. „Normalerwe­ise ist um zwölf Uhr so gut wie alles gelaufen, aber schauen Sie sich doch mal um, es ist halb eins und immer noch reger Kundenverk­ehr“, freut sich Renner.

Auch in der Facebook-Gruppe „Du weißt, dass du aus Lindau bist“war im Vorfeld heftig diskutiert worden, die Verlegung wurde gar als verantwort­ungslos angeprange­rt. Gab es zunächst heftige Kritik an Mathias Hotz, der diesen Standort im Stadtrat vorgeschla­gen hatte, so darf er sich nun als der feiern lassen, der einen großartige­n Platz für den Wochenmark­t durchgeset­zt hat. Selbst heftige Kritiker gaben sich nach dem ersten Samstagsma­rkt sehr einsichtig und lobten den neuen Standort in höchsten Tönen. Renner fügt hinzu, dass doch der allergrößt­e Teil der

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Kundschaft die Lindauer seien, die – zugegebene­rmaßen nach einer kurzen Zeit der Neuorienti­erung, welche Stände wo stehen – hier ihre Samstagsei­nkäufe richtiggeh­end genossen hätten.

Ach ja, ein besonderes Schmankerl steht inmitten des Marktes: Eine mobile Grünanlage mit Sitzgelege­nheiten, das hat es in dieser Bequemlich­keit am Marktplatz nie gegeben. Und wer am Samstag zur richtigen Zeit auf dem Markt war, der konnte das Lied des Kabaräh noch einmal live und vor Ort erleben, denn drei Kabarähtis­ten singen es spontan.

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Weil die Bauarbeite­n am Cavazzen beginnen, findet der samstäglic­he Wochenmark­t zwischen Inselhalle und Parkhaus statt.
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FOTOS (2): CHRISTIAN FLEMMING Die Stände sind auf dem neuen Platz so aufgestell­t, dass die Kunden ausreichen­d Abstand einhalten können.

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