Lindauer Zeitung

Marcel Noebels – unvollende­te Saison, aber doppelte Ehre

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(dpa) - Auch NHL-Star Leon Draisaitl tauchte bei dieser außergewöh­nlichen Eishockey-Gala auf einmal im Bild auf. Aus seiner Wahlheimat Edmonton war der OilersStür­mer zugeschalt­et, grinste über witzige Kommentare, die zeitgleich mit seinem kurzen Gastauftri­tt online einliefen. Und lobte den Berliner Marcel Noebels, den besten Spieler der DEL-Saison, für sein „Superjahr“. In diesen schwierige­n Zeiten der Coronaviru­s-Pandemie war die Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) abrupt abgebroche­n, die für den 14. März in Wolfsburg geplante Gala abgesagt worden. Die herausrage­nden Akteure wurden nun dennoch ausgezeich­net – nur eben virtuell.

Statt zweimal Applaus zu bekommen, statt zweimal auf die Bühne gebeten zu werden, wurde EisbärenPr­ofi Noebels am Samstagabe­nd zweimal mit Videobild zugeschalt­et. Der Olympiazwe­ite von 2018 wurde als „Spieler des Jahres“und „Stürmer des Jahres“verkündet und nahm aus der Ferne Glückwünsc­he von MagentaSpo­rt-Moderator Patrick Ehelechner entgegen. Fans konnten die eine Stunde dauernde Liveshow auf verschiede­nen Kanälen verfolgen.

„Ich bin, ich will nicht sagen: geschockt, aber klar freue ich mich riesig“, sagte Noebels. DEL-Trainer, -Manager und -Kapitäne ebenso wie Experten und Fachjourna­listen hatten für ihn abgestimmt. Mit starken Leistungen, 23 Toren und 26 Vorlagen, hatte der 28-Jährige großen Anteil daran, dass die Eisbären Berlin die Vorrunde als Vierter abschlosse­n. Die Play-offs vereitelte das Virus. „Ich freue mich schon jetzt auf den Tag, wenn es wieder losgeht“, sagte der Nationalst­ürmer. „Wir hatten alle Lust auf mehr. Wer hört denn gern auf, wenn es am schönsten ist? Aber es war die absolut richtige Entscheidu­ng. Wir können nur hoffen, dass Ruhe einkehrt und alle gesund bleiben.“

Der Pokal für die Ehrung wird nachgereic­ht. Ebenso wie bei Noebels’ künftigem Eisbären-Teamkolleg­en Mathias Niederberg­er aus Düsseldorf, dem stärksten Torhüter, wie beim künftigen Kölner (und früheren Ravensburg­er) Maury Edwards (Ingolstadt), dem „Verteidige­r des Jahres“, und wie bei Tim Stützle (Mannheim), der von Fans zum „Rookie (Liga-Debütant; d. Red.) des Jahres“gewählt wurde. Bei Straubings Tom Pokel dauerte es kurz, bis der „Trainer des Jahres“im Videobild war und nach der besten Vorrunde der TigersGesc­hichte mit Platz drei sagte: „Ich denke, nach dieser tollen Saison gibt es keinen Grund, warum wir das nicht wieder machen wollen beziehungs­weise nicht wieder machen können.“

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FOTO: DPA „Spieler des Jahres“in der DEL: Eisbär Marcel Noebels.
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FOTO: DPA „Trainer des Jahres“in der DEL: Straubings Tom Pokel.

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