Jedes Bild ist ein Unikat
„Tag der Druckkunst“lockt Interessierte ins Atelier von Helen Fellner
(isa) - „Ich dachte erst, es kommt keiner, aber dann kamen sie doch“, freute sich Helen Fellner kürzlich, noch vor Verhängung der pandemiebedingten Ausgangsbeschränkungen, über ihre Besucher, auch wenn sich der Ansturm in Grenzen gehalten hat. Die Künstlerin ist auch ohne Coronavirus-Bedrohung die Einzige in der näheren Umgebung, die an diesem zweiten bundesweiten „Tag der Druckkunst“des Bundesverbands Bildender Künstler (BBK) ihr Atelier geöffnet hat, um Interessierten Einblicke in diese Technik zu geben, die vor zwei Jahren von der Deutschen UNESCO-Kommission zum „immateriellen Kulturerbe“ernannt wurde. Ist die Druckkunst doch eine Tradition, derer sich heutzutage nur noch Künstler bedienen, und die Gefahr läuft, in Vergessenheit zu geraten. Allerdings nicht bei Helen Fellner. Sie schätzt diese alte Technik, weil sie „Material und Künstler miteinander verbindet“. Während sie blaue Farbe mit einer Walze auf ihre vorbereitete Holzvorlage aufträgt, erzählt sie den Besuchern, dass für sie mit jedem Frühling auch die Drucksaison beginnt. Vor allem aus praktischen Gründen.
Schließlich will sie die feinen Holzspäne, die beim Bearbeiten der Holzplatten entstehen, lieber im Garten als in ihrem Atelier haben. Davon, dass bei dieser Arbeit tatsächlich „im Tun eine Entwicklung ist“, werden die Interessierten Zeugen, als Helen Fellner in mehreren Schritten Schablonen aufklebt, andere Farbe aufträgt oder das Papier verschiebt, um räumliche Effekte zu erzielen. Bis es dann am Ende die drei „crazy Damen“sind, die sich mit der Farbe des Himmels und den abstrakten Blüten zu einem eindrucksvollen Bild verbunden haben.