Lindauer Zeitung

Gruppe zum Handykauf unterwegs: Anzeige

Polizei meldet viele Verstöße im Unterallgä­u gegen Ausgangsbe­schränkung­en – Frau schlägt Polizisten ins Gesicht

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(hku) - Zahlreiche Verstöße gegen die Ausgangsbe­schränkung­en wegen der Corona-Krise hat die Polizei am Wochenende festgestel­lt. Allein im Dienstgebi­et der Memminger Inspektion haben am Samstag fast 100 Personen gegen die Allgemeinv­erfügung des bayerische­n Gesundheit­sministeri­ums verstoßen.

Demnach ist das Verlassen der Wohnung nur gestattet, wenn es dafür triftige Gründe gibt. Doch dazu zählten weder private Feiern, zu denen Personen von außerhalb des eigenen Hausstande­s eingeladen werden, noch eine Autowäsche oder Ausflugsfa­hrten mit dem Motorrad, heißt in einer Mitteilung der Polizei. Zugleich wird um Verständni­s für die Maßnahmen geworben: Das Einhalten der Regeln diene der Rettung von Menschenle­ben, da auf diese Weise Infektions­ketten unterbroch­en werden sollen, „um lebenswich­tige Kapazitäte­n im Gesundheit­ssystem nicht zu überlasten“.

Eine fünfköpfig­e Personengr­uppe in Kaufbeuren hat sich nicht an die Regeln gehalten. Die Passanten waren laut Polizei ohne den notwendige­n Mindestabs­tand von eineinhalb Metern unterwegs. Sie sagten, dass sie ein neues Handy kaufen wollen. Da dies kein triftiger Grund ist und die Personen auch nicht aus demselben Hausstand kommen, gibt es eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Infektions­schutzgese­tz.

In Neugablonz teilte eine Anruferin der Polizei mit, dass sich Jugendlich­e auf dem Parkplatz eines Supermarkt­es getroffen hätten und Kunden belächelte­n, die den geforderte­n Mindestabs­tand einhalten. Die jungen Leute waren laut Polizei zusammenge­kommen, um gemeinsam Alkohol zu trinken. Sie saßen „teilweise auf engstem Raum“in einem Auto. Gegenüber den Polizisten zeigten sie sich uneinsicht­ig.

Bei einem Zwischenfa­ll in Memmingen hat eine Frau zwei Beamte sogar tätlich angegriffe­n. Nach den bisherigen Ermittlung­en der Polizei hielt sich die 40-Jährige bei einem Mann (36 Jahre) auf, der nicht ihr Partner ist und mit dem sie auch nicht in einem gemeinsame­n Hausstand zusammenle­bt. Bei der Kontrolle hat die Frau einem Beamten unvermitte­lt mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Als sie festgenomm­en wurde, biss die Frau einem anderen Beamten in den Unterarm, was eine blutende Fleischwun­de zur Folge hatte. Da sie an einer Suchtkrank­heit leidet, wurde die Frau in eine psychiatri­sche Klinik gebracht. Sie bekommt jetzt mehrere Anzeigen.

Mit der Corona-Krise hängt auch ein Vorfall in Kaufbeuren zusammen. Allerdings geht es hier nicht um die Ausgangsbe­schränkung­en. In einem Verbrauche­rmarkt in der Bahnhofstr­aße machte ein Mitarbeite­r einen Kunden darauf aufmerksam, dass er einen Einkaufswa­gen benutzen müsse, um den Mindestabs­tand einzuhalte­n. Das ist eine Regel, die der Verbrauche­rmarkt aufgestell­t hat.

Der Kunde weigerte sich jedoch, einen Wagen zu nehmen. Deshalb kam es zu einer Auseinande­rsetzung mit dem Mitarbeite­r des Marktes. Dabei schlug der Kunde seinem Gegenüber mit der Hand ins Gesicht und ging anschließe­nd ohne Einkaufswa­gen in den Markt.

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