Raab ist neuer Bürgermeister von Hergatz
Der 30-Jährige setzt sich in einer Stichwahl gegen Christian Renn durch
- Hergatz hat einen neuen Bürgermeister gewählt: Oliver-Kersten Raab hat die Stichwahl am Sonntag gewonnen. Der 30-Jährige setzte sich mit 55,75 Prozent (843 Stimmen) gegen Christian Renn durch, der auf 42,13 Prozent (637 Stimmen) kam.
„Ich bin hocherfreut. Mit so einem eindeutigen Ergebnis habe ich wirklich nicht gerechnet“, sagte der gebürtige Hergatzer auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Nun müsse es nach dem hitzigen Wahlkampf darum gehen, die Wogen zu glätten. „Jetzt müssen wieder Sachlichkeit und ein versöhnlicher Ton einkehren“, so Raab.
Bereits in der ersten Runde der Bürgermeisterwahl ging der 30-jährige Raab, der derzeit noch in München lebt, mit knapp 39 Prozent der abgegebenen Stimmen als Sieger hervor, dicht gefolgt von Christian Renn (rund 38 Prozent).
Weil keiner der beiden Kandidaten vor zwei Wochen eine absolute Mehrheit errungen hatte, kam es zu einer Stichwahl. Der dritte Kandidat im Kampf um den Chefposten im Rathaus, Reinhold Lampater, schied mit rund 23 Prozent der Stimmen aus. Der amtierende Bürgermeister Uwe Giebl war nicht noch einmal angetreten.
„Ich bin maßlos enttäuscht über das Ergebnis“, sagte Christian Renn auf SZ-Nachfrage. Offenbar sei die erfolgreiche Arbeit seiner Fraktion, GLH/UBL, nicht gesehen worden. „Es ist offensichtlich so, dass andere Themen eine größere Rolle gespielt haben“, so der 46-Jährige, der seit mehreren Jahren als Gemeinderat tätig ist. Rat und Bürgermeister seien in einen Topf geworfen worden, was nicht in seine Hände gespielt hätte. Trotz allem habe er Raab natürlich nach Verkündigung des Ergebnisses gratuliert.
Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der Gemeinde bei 77,5 Prozent. Zum Schutz vor dem Coronavirus fand am Sonntag ausschließlich eine Briefwahl statt. Die Unterlagen wurden an alle Hergatzer über den Amtsboten zugestellt. Bis um 18 Uhr konnten diese bei der Gemeinde abgeben werden. Dieser Umstand hatte somit keine Auswirkungen auf die Höhe der Wahlbeteiligung, da diese vor zwei Wochen noch bei 68 Prozent lag.
Anfang Mai soll der neue Bürgermeister sein Amt antreten. Ob sich daran aufgrund der aktuellen Situation etwas ändern könnte, ist nicht bekannt.