Lindauer Zeitung

Scheidegg will mehr als vier Millionen Euro investiere­n

Die Räte wollen aber mögliche finanziell­e Einbußen in Folge der Corona-Krise im Blick behalten

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(pem) - Die Gemeinde Scheidegg will heuer fast 4,5 Millionen Euro investiere­n – vorausgese­tzt die Corona-Krise macht ihr keinen Strich durch die Rechnung. Finanziell ist der Ort gut aufgestell­t. Am Jahresende lagen die Rücklagen höher als die Verbindlic­hkeiten – Scheidegg war also unter dem Strich schuldenfr­ei. Bürgermeis­ter Uli Pfanner sprach im Gemeindera­t von einem „sehr soliden Haushalt“. Die Räte hieß das Zahlenwerk einstimmig für gut.

Die Finanzen der 4400-Einwohner-Gemeinde haben sich in den vergangene­n Jahren stetig verbessert. Grund sind nicht zuletzt sprudelnde Steuereinn­ahmen. Vor allem das Gewerbe erlebte in den vergangene­n Jahren einen Boom. Dadurch hat sich der Markt in Sachen Steuerkraf­t mittlerwei­le auf Platz drei im Landkreis vorgearbei­tet.

Mit den Mitteln hat die Gemeinde Schulden abgebaut, sie ermögliche­n ihr aber auch Investitio­nen. 26 Prozent des Gesamthaus­haltes sind dafür vorgesehen. Die Quote liegt deutlich über dem Durchschni­tt vergleichb­arer Gemeinden in Bayern. Rathausche­f Pfanner sprach von „gewaltigen Summen“, die der Markt investiere.

Beteiligun­g an Gartenscha­u 2021

Das meiste will die Gemeinde in Straßen und den Kur- und Fremdenver­kehr investiere­n. Letzteres kommt freilich auch der einheimisc­hen Bevölkerun­g zugute. So arbeitet Scheidegg an der Umgestaltu­ng der Wasserfall­anlage. Sie ist eine der größten Attraktion­en im Westallgäu und ein Ziel vieler Familien. Mit dem Geotop wird sich der Markt als Satelliten­standort an der Gartenscha­u 2021 beteiligen.

Der Haushalt und die dort vorgesehen­en Maßnahmen sind nicht umstritten. In der kurzen Diskussion mahnten aber mehrere Räte, die Auswirkung­en der Corona-Krise im Blick zu behalten. Nikolaus Boll schlug regelmäßig­e Sitzungen des Haushaltsa­usschusses vor, um bei möglicherw­eise wegbrechen­den Einnahmen gegensteue­rn zu können. Dem stimmte Bürgermeis­ter Uli Pfanner zu. Im Juni, Juli erwartet der Markt die zweite Steuerschä­tzung. Mit den Zahlen soll sich dann der Haushaltsa­usschuss befassen. Das eine oder andere Projekt könnte dann auch geschoben werden. Ihre Planungen will die Gemeinde aber in jedem Fall vorantreib­en. Das sei wichtig, denn eventuell gebe es Sonderförd­erprogramm­e mit hohen Zuschüssen, sagte Pfanner: „Dafür sollten dann Mittel zur Verfügung stehen.“

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FOTO: CM Mehr als 1,1 Millionen Euro will der Markt in den Kur- und Fremdenver­kehr investiere­n. Größtes Projekt ist die Sanierung der Rohracher Wasserfall­anlage. Dort entsteht unter anderem ein neues Eingangsge­bäude.

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