Lindauer Zeitung

Tour de France ohne Fans ist für viele unvorstell­bar

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(dpa) - Auch Ex-Champion Geraint Thomas kommt das Szenario gespenstis­ch vor. Eine Tour de France ohne Zuschauer am Streckenra­nd? Ein Geisterren­nen beim bedeutends­ten Radsportev­ent der Welt? Das kann sich der 33 Jahre alte Waliser nicht vorstellen. „Ohne die Fans wäre es nicht die Tour“, sagte der Gesamtsieg­er der Frankreich­Rundfahrt 2018 der britischen Zeitung „The Daily Telegraph“.

Während das Internatio­nale Olympische Komitee (IOC) und die Europäisch­e Fußball-Union (UEFA) letztlich doch noch zur Einsicht kamen, die Spiele in Tokio und die EM aufgrund der Coronaviru­s-Pandemie nicht diesen Sommer stattfinde­n zu lassen und ins Jahr 2021 zu verschiebe­n, bleiben die Tour-Veranstalt­er hart. Bisher halten sie an der Austragung vom 27. Juni bis 19. Juli fest. „Die Tour durchzufüh­ren hat höchste Bedeutung“, sagte Sportminis­terin Roxana Maracinean­u. So könnte die Tour, die jährlich von zehn bis zwölf Millionen Fans am Straßenran­d verfolgt und von rund 29 000 Sicherheit­skräften begleitet wird, ohne Werbekaraw­ane stattfinde­n. Und – wie bei Paris-Nizza Mitte März – ohne Zuschauer im Start- und Zielbereic­h.

Die Zahl der Skeptiker und Kritiker wird jedoch größer. Unter anderem der Ex-Sprintköni­g Marcel Kittel reiht sich in den Reihen der Kritiker ein. „Das wäre völlig unvernünft­ig. Das hieße ja, wir denken über eine Tour nach, die in einer Zeit durch Frankreich rollen würde, in der sich das Coronaviru­s noch weiter ausbreiten würde“, sagte der 14fache Etappensie­ger den Zeitungen der Funke-Mediengrup­pe.

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