Nach Stürmen sind manche Wälder noch gesperrt
Vor allem vorgeschädigte Eschen halten den Belastungen nicht stand
(lz) - Manche Wälder um Lindau sind nach den schweren Stürmen im Februar noch gesperrt. Staatsförster Jörg Tarne meldet sich mit einer ersten Bilanz und bittet um Verständnis, dass die Aufräumarbeiten noch andauern.
„Die Stürme der vergangenen Wochen haben im Wald rund um Lindau leider deutliche Spuren hinterlassen. Im Wald der Bayerischen Staatsforsten traf es im Bereich Lindau besonders einen Streifen von Schönau bis Mollenberg“, berichtet Tarne, der als Förster den Staatswald um Lindau pflegt.
Insbesondere der orkanartige Sturm „Sabine“, aber auch „Bianca“haben Bäume geworfen oder gebrochen. So wurde der Waldlehrpfad im Tannholz auf dem Schönbühl stark beschädigt. Unmittelbar nach „Sabine“musste Förster Tarne auch den
Trimm-Dich-Pfad im Dunkelbuch sperren. „Wie wichtig und richtig diese Entscheidung war, hat sich durch die nachfolgenden Stürme gezeigt.
ANZEIGEN So entstanden die größten Schäden am Trimm-Dich-Pfad beim Sturm 'Bianca’“, weiß Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting, zu dessen Verantwortungsbereich der Lindauer Staatswald gehört. „Dabei wurden auch Stationen des Pfades erheblich beschädigt. Deshalb eine Bitte an alle Waldbesucher: Nehmen Sie Sperrungen ernst und handeln Sie bei Waldbesuchen vor allem nach Stürmen mit Vorsicht, bleiben auf den Wegen und klettern nicht auf Holzpolter.“
Waldarbeiter werden die Windwürfe in nächster Zeit aufarbeiten, kündigen die Staatsforsten in einer Pressemitteilung an. Die Behebung der Schäden an den Erholungseinrichtungen wird noch etwas länger dauern. Aber die Stadt Lindau und der Forstbetrieb Sonthofen der Bayerischen Staatsforsten bemühen sich nach eigenen Angaben um baldige Reparaturen.
Die Stürme haben zudem gezeigt, wie schlecht der Zustand der Eschen ist. Viele Eschen sind umgefallen, ob sie am Waldrand oder auch mitten im Wald standen. Denn das Eschentriebsterben führe nicht nur zu sichtbaren Schäden in der Baumkrone, sondern auch zur Fäule an den Wurzeln. Das führe dazu, dass Eschen schon bei relativ geringer Belastung umfallen. Gefährlich sei das, weil sogar Fachleute am stehenden Baum nur schwer beurteilen können, wie stark die Wurzeln verfault sind. Bei manchen Bäumen gebe es mehr Schäden in der Belaubung, bei anderen mehr an den Wurzeln. Revierleiter Tarne macht aber ein wenig Hoffnung für diese wichtige Baumart: „Derzeit werden resistente Eschen getestet, und auch in der Naturverjüngung zeigen sich circa zwei Prozent als resistent gegen den Pilz. Die werden sich mittelfristig durchsetzen.“