Vernissage auf Knopfdruck
Kunstbahnhof eröffnet die Saison 2020 mit einer virtuellen Mitgliederausstellung
- Not macht bekanntlich erfinderisch und auch kreativ. Weil der Kunstbahnhof (Kuba) wegen der Corona-Pandemie seine Saison nicht wie gewohnt mit einer Vernissage zur siebten Mitgliederausstellung eröffnen kann, haben sich seine Verantwortlichen etwas Neues ausgedacht: Eine virtuelle Eröffnung, die garantiert virenfrei von statten geht. Ein einziger Klick zur richtigen Zeit genügt. Nur um das obligatorische Glas Wein samt den Käsehäppchen müssen sich die Besucher selbst bemühen.
Nein, seine Saisoneröffnung, zu der traditionsgemäß die eigenen Mitglieder ihre Werke zeigen, will sich der Kuba auf keinen Fall nehmen lassen. Auch nicht wegen eines Virus’. Deshalb wird der Kuba am Freitag, pünktlich um 19.30 Uhr, seine Pforten öffnen. Allerdings nicht die analogen Türen des Kunstbahnhofs, sondern das Tor zur virtuellen Galerie im Netz.
„Man wird alles sehen, was auch in der Ausstellung hätte hängen sollen“, verspricht Dagmar Reiche, zweite Vorsitzende des Kunstvereins Wasserburg. Sie ist diejenige, die die Idee zu der virtuellen Ausstellung verwirklicht hat und an diesem Abend den Finger auf der Maus haben wird.
80 Werke von 46 Mitgliedern werden dann in einer virtuellen Galerie zu sehen sein. Malerei und Grafiken ebenso wie Fotografie und Objekte. Alles Arbeiten, die unter der Überschrift „Sitzplatz“stehen. „Das Motto ist fast schon prophetisch“, sagt
Dagmar Reiche und meint damit, dass zu jener Zeit, als das Thema ausgewählt wurde, längst noch niemand ahnen konnte, dass am Tag der Eröffnung alle zu Hause sitzen müssen. Angepasst an die aktuelle Situation wurde die Überschrift deshalb auf ein Wortspiel erweitert und lautet nun: „Besser zu Hause sitzen, als einen Platz in der CoronaStatistik haben.“Und so wie der Betrachter bei einer analogen Ausstellung ganz nah an das Werk heran treten kann, um es sich genauer anzusehen, lassen sich in der virtuellen Galerie sämtliche Kunstobjekte ganz nah heranzoomen. Darüber hinaus haben die Ausstellungsmacher noch ein Schmankerl für die Kunstinteressierten. Zur virtuellen Galerie gibt es eine PDF-Datei, die zeigt, wie die vier Räume des Kunstbahnhofs mit den Kunstwerken bestückt worden wären, hätte es eine reale Ausstellung gegeben. „Denn der Kontext hat ja eine spezielle Wirkung“, sagt Dagmar Reiche und erklärt, dass sie davon ausgeht, dass die meisten der virtuellen Besucher den Kuba und seine Räume kennen und ihnen dieser Plan helfe, sich die Ausstellung besser vorstellen zu können. Was es wie gewohnt, diesmal aber eben im Netz, geben wird, ist die Werkliste, auf der alle Künstler mit ihren präsentierten Werken und deren Preisen aufgelistet sind.
„Und der Katalog zur Ausstellung war natürlich auch schon fertig. Den können alle, die lieber analog blättern, bestellen und abholen.“Denn, und das ist Dagmar Reiche bei allen Bemühungen bewusst, „das ist alles kein Ersatz für die Bilder in echt“. „Aber“, so gibt sie zu bedenken, „es ist eine Möglichkeit, das alles zugänglich zu machen.“
Zu sehen ist die virtuelle Mitgliederausstellung bis zum 4. Mai im Netz auf der Homepage des Vereins. Und natürlich steht schon das Programm für die nächsten Monate fest. Sicher ist aber auch: „Die Folgeausstellung werden wir aus aktuellem Anlass nicht machen.“Zumindest nicht real. Ob der Kuba sie ebenso wie die Saisonauftaktausstellung virtuell präsentieren wird, steht noch nicht fest. „Wir überlegen gerade, wie wir alles machen werden.“
Wer mag, kann sich am Freitagabend die Vernissage ins heimische Wohnzimmer holen, wenn die siebte Mitgliederausstellung um 19.30 Uhr ins Netz gestellt wird. Die virtuelle Galerie des Kuba gibt es unter
www.ku-ba.org
Blümchen färben
Besorgt Euch zunächst ein bis zwei weiße Schnittblumen, wie zum Beispiel Gänseblümchen. Wenn die Blumen nicht ganz frisch geschnitten sind, schneide ein ganz kurzes Stück unten am Stengel ab. Nimm dann ein Glas, fülle es zwei Zentimeter hoch mit Wasser. Danach steche ganz vorsichtig eine Tintenpatrone auf, schütte die Tinte zum Wasser und stelle die Blümchen hinein. Nach zwei bis drei Tagen verfärbt sich das Weiß der Blüten in ein blasses Blau. Das liegt daran, dass Pflanzen Nährstoffe, oder in diesem Fall die Tinte, aus dem Boden aufnehmen, indem sie Wasser daraus saugen. Dazu benutzen sie den Kapillareffekt. Der funktioniert so: Je enger ein Zwischenraum ist, desto höher steigt darin das Wasser, wenn das Ende des Zwischenraums hineingesteckt wird. Solche Zwischenräume befinden sich zwischen den Pflanzenfasern. Über sie wird die Tinte bis in die Blätter und Blüten transportiert.