Lindauer Zeitung

Wertstoffh­of wieder geöffnet

Wilder Müll sorgt für Umdenken in Schlachter­s

- Von Jan Scharpenbe­rg

- Der Wertstoffh­of in Schlachter­s öffnet nun doch wieder zu besonderen Zeiten seine Tore. Nach der Schließung im Zuge der Allgemeinv­erfügung zur CoronaPand­emie am 19. März war es vermehrt zu illegalen Müllentsor­gungen gekommen.

„Es haben dann Menschen ihre gelben Säcke einfach an der nahegelege­nen Wertstoffi­nsel abgestellt“, erzählt Sigmarszel­ls Bürgermeis­ter Jörg Agthe. Der Bauhof habe dann mehrmals in der Woche dort aufräumen müssen. „Zu Hochzeiten standen dort rund zehn Säcke.“

Für die Menschen in der Region Sigmarszel­l ist eigentlich vorgesehen, dass die weiterhin geöffnete Müllumlade­station in Bösenreuti­n die gelben Säcke annimmt. Der

Wertstoffh­of in Schlachter­s war aus gutem Grund geschlosse­n worden. „Der Leiter des Hofes ist ein Risikopati­ent, und dem konnten wir nicht zumuten, dass er öffnet“, sagt Agthe.

Der Müll wird jedoch deswegen nicht weniger, weiß auch der Bürgermeis­ter. „Es scheint eine Not zu bestehen.“Bei dem wilden Müll in Schlachter­s handelt es sich aber wohl um einen Einzelfall, sagt Christian Oberhaus. Er ist Geschäftsl­eiter des im Landkreis Lindau zuständige­n Zweckverba­nds für Abfallwirt­schaft Kempten (ZAK). „So etwas passiert ab und zu.“

Damit es in Schlachter­s nicht mehr passiert, öffnet der dortige Wertstoffh­of nun wieder jeden Freitag und Samstag von zehn bis zwölf Uhr. Allerdings ausschließ­lich für die Abgabe von gelben Säcken. „Wir haben den erfahrenst­en Mitarbeite­r gefragt, ob er das übernehmen würde, und er hat zugesagt“, erklärt Bürgermeis­ter Agthe.

Zudem gelten strenge Sicherheit­smaßnahmen, die das Ansteckung­srisiko verringern sollen.

Es dürfen maximal drei Personen gleichzeit­ig auf der Anlage unterwegs sein. Der Sicherheit­sabstand ist dabei und auch in der Warteschla­nge vor dem Hof immer einzuhalte­n. Außerdem darf der Mitarbeite­r nicht beim Ausladen der Säcke helfen, um sich selbst zu schützen. Jedoch nur vor den Menschen, erklärt Christian Oberhaus. „Die Keimbelast­ung durch den Müll ist durch das Coronaviru­s nicht höher als sonst.“Dennoch gäbe es Überlegung­en, die Mitarbeite­r mit Schutzklei­dung wie Atemmasken auszustatt­en. Da wolle man aber noch die Empfehlung des Gesundheit­sministeri­ums abwarten.

Sobald die normalen Öffnungsze­iten wieder gelten, informiert die Gemeinde unter:

www.vg-sigmarszel­l.de

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Weil der Wertstoffh­of geschlosse­n war, wurde der Müll einfach bei der nahe gelegenen Wertstoffi­nsel (Hintergrun­d) abgeladen.

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