ZAK sieht sich für Ernstfall gewappnet
Wenn Fahrer ausfallen, hat die Biotonne Vorrang – Wachsender Andrang am Lindauer Wertstoffhof
- Noch läuft alles beim Abfallzweckverband ZAK. Trotz Coronakrise. Dennoch haben die ZAKVerantwortlichen Notfallpläne entworfen für den Fall, dass Müllwerker an Covid-19 erkranken, quarantänebedingt dann womöglich ein ganzes Abfuhrunternehmen ausfällt. Erste Konsequenzen hat der ZAK mit Blick auf das Coronavirus bereits getroffen: Die kleinen Wertstoffhöfe sind bis auf Weiteres geschlossen. Nur in Lindau ist noch geöffnet. Und da spüre man wachsenden Andrang.
Was geschieht, wenn die Fahrer der Müllabfuhr ausfallen? ZAK-Geschäftsführer Christian Oberhaus ist überzeugt, dass dies innerhalb der Region einigermaßen aufgefangen werden kann. „Wir sind ständig mit den Abfuhrunternehmen in Kontakt“, sagt er auf Nachfrage der LZ.
Klar ist für Oberhaus: Treten wirklich Abfuhrengpässe auf, weil plötzlich Fahrer erkranken und als Konsequenz auch Kollegen zu Hause bleiben müssten, „dann hat die Biotonne klare Priorität“. Denn die könne man nicht überfüllt an den Häusern stehen lasssen. Aber auch die schwarzen Restmülltonnen sollen im Ernstfall im ZAK-Gebiet weiter regelmäßig geleert werden. „Allerdings werden wir dann die Leerung der blauen Papiertonnen aussetzen“, so der Geschäftsführer weiter. Altpapier und Kartons könnten auch bei einem Spaziergang an der nächstgelegenen Wertstoffinsel entsorgt werden.
Noch herrsche aber weitgehend Normalität in der Abfallentsorgung – die ja grundsätzlich von der Staatsregierung geregelt sei, wie Oberhaus
ANZEIGE anmerkt. Und auch die Mülltrennungsmoral sei weiterhin hoch zwischen Allgäu und Bodensee. Dass Bürger verstärkt alle Abfälle in die Restmülltonne werfen, habe man bisher nicht beobachtet. Denn noch sei der Anteil des Restmülls, der in Kempten verbrannt wird, nicht gestiegen.
Doch natürlich gibt es mit Blick auf eine mögliche Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus erste Einschränkungen.
So warten beispielsweise Bodolzer, die am Donnerstag vor dem Bahnhof Enzisweiler Sondermüll loswerden wollen, vergeblich auf diesen Service des ZAK: Alle mobilen Problemmüllsammlungen sind derzeit verbandsweit gestoppt. Auch das Sondermüllfahrzeug, das regelmäßig im Lindauer Wertstoffhof steht, kommt vorläufig nicht mehr, darauf verweist Oberhaus: Die Bürger sollen ihre Sonderabfälle bis auf Weiteres weiter sicher aufbewahren, so seine Bitte. Nur kleine Mengen an Farbresten, Leuchtstoffröhren oder Lösungsmitteln könnten noch direkt in den Wertstoffhöfen abgegeben werden.
Wenn denn diese geöffnet sind: Vergangene Woche haben die ZAKVerantwortlichen beschlossen, alle kleinen Wertstoffhöfe im Verbandsgebiet zu schließen. Im Lindauer Raum betrifft das Wasserburg und kurzfristig auch Sigmarszell: Dort sei nicht genug Platz, um sich mit ausreichend Abstand aus dem Weg zu gehen, hieß es. Wertstoffe abgeben können die Bürger im Verbreitungsgebiet der LZ nur noch in Lindau. Und dort beobachten die Zuständigen einen wachsenden Andrang, berichtet Oberhaus. Falls der zu groß werde, dürfe das Wertstoffhofpersonal auch kurzfristig die Zufahrt beschränken.