Film ab: Schüler dürfen über ihr Leben in Corona-Zeiten berichten
Bodensee-Gymnasium begleitet Schüler mit kreativen Angeboten durch die Ferien
(roi) - Ferien sollen zur Erholung sein. Das Bodensee-Gymnasium wird seinen Schülerinnen und Schülern daher keine Arbeitsaufträge in die Ferien mitgeben. Allerdings will es die Kinder und Jugendlichen in diesen besonderen Ferien auch nicht alleine lassen: Das Bogy bietet daher verschiedene kreative Angebote an, die über Sport-Workouts, Osterkalender, Videocontest und Fotowettbewerb bis zu einem Zeitungsprojekt reichen.
„Die Kinder haben sich die Ferien ebenso verdient wie zu normalen Schulzeiten“, sagt Schulleiterin Jutta Merwald. Die Kinder seien wegen der besonderen Situation „erschöpft“, in vielen Haushalten lägen die Nerven blank. Deshalb habe sich das Bogy dagegen ausgesprochen, auch in den Ferien Arbeitsaufträge auszugeben, wie das von einigen Eltern gewünscht worden sei. Die Schule sei sich allerdings bewusst, dass dies ganz besondere Ferien seien: Ferien ohne Freunde, ohne Reisen, dafür mit einem sehr geringen Aktionsradius. Die Pädagogen des Bogy wollen daher „die Kinder nicht allein lassen“, betont Merwald.
Um das Vakuum zu füllen, bietet das Bodensee-Gymnasium verschiedene freiwillige Projekte an, bei denen die Kinder und Jugendlichen mit Spaß neue Erfahrungen machen können. Dabei, so verspricht die Schulleiterin, sei für jeden Geschmack etwas dabei.
Videos unter dem Titel „Endlich wieder Sport!“laden alle Jahrgangsstufen zu einem Mitmach-Sportprogramm im Wohnzimmer ein. Wer lieber in der Natur ist, für den biete das Green Team der Schule einen Fotowettbewerb zur Artenvielfalt an. Hobby-Fotografen sollen festhalten, was da im Garten krabbelt, fliegt oder blüht. Bei dem Buchprojekt: „Cool! – Das müsst ihr lesen!“können Fünft- und Sechstklässler in kleinen Videoclips Neuerscheinungen beurteilen und werden dafür mit einem Theatergutschein belohnt. Ein Osterkalender erinnert mit kleinen sozialen Aufgaben die Schüler daran, auch an andere zu denken: Indem sie beispielsweise Oma und Opa anrufen und sich am Telefon eine Geschichte aus deren Kindheit erzählen lassen.
„Schule geschlossen! – Mein Leben in Corona-Zeiten“ist der Titel eines Videocontests. Hier können sich die Schüler nach Herzenslust vor und hinter der Kamera austoben, um über ihr „Leben im Notfallmodus“zu berichten, erklärt Merwald. Ob Kurzfilm, Songwriting, Theater, Tanz oder Poetry Slam, alles sei möglich. Dazu brauche es nur ein Handy. Wer lieber schreibt und fotografiert, der kann sich als Journalist versuchen und seine Erlebnisse zu Papier bringen. Die Lindauer Zeitung wird die gesammelten Werke auf einer Sonderseite veröffentlichen.
Diese Projekte sollen die Kinder nicht nur beschäftigen. Jutta Merwald sieht darin auch eine Chance, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Gefühle ausdrücken und zeigen, wie sie sich dabei fühlen, wenn ihr ganzer Alltag auf den Kopf gestellt wird. Außerdem, so die Schulleiterin weiter, würden sie damit nicht nur ihre Medienkompetenz verbessern, sondern spielerisch Neues lernen –„indem sie sich in ein Thema vertiefen, das mit ihnen ganz persönlich zu tun hat“.