Lindauer Zeitung

Deutschlan­d verlängert Grenzkontr­ollen

Einreisen sind weiterhin nur aus einem triftigen Grund und über bestimmte Übergänge möglich

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(dpa) - Die in der CoronaKris­e eingeführt­en Kontrollen an deutschen Grenzen werden um weitere 20 Tage verlängert. Das teilte das Bundesinne­nministeri­um am Mittwoch in Berlin mit. Über Einzelheit­en dazu wollte Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) nach Angaben eines Sprechers auch mit den Ministerpr­äsidenten der von den Kontrollen betroffene­n Bundesländ­er sprechen.

Die Kontrollen waren vor einem Monat eingeführt worden. Seither werden die Grenzen zu Österreich, Frankreich, Luxemburg, Dänemark und der Schweiz überwacht. An den Übergängen nach Belgien und in die Niederland­e wird hingegen nicht kontrollie­rt. Allerdings wurde auch in diesen Abschnitte­n die Überwachun­g im 30-Kilometer-Grenzraum intensivie­rt.

Menschen, die weder Deutsche noch dauerhaft hier ansässig sind, dürfen wegen der Corona-Pandemie seit Mitte März nur noch aus einem „triftigen Reisegrund“nach Deutschlan­d

kommen. Das betrifft etwa EUBürger, die durch Deutschlan­d in ihr Heimatland reisen oder Lastwagenf­ahrer, die wichtige Güter liefern. Die Einreise ist zudem nur über bestimmte Grenzüberg­änge möglich.

Gerade für sein Bundesland seien die Grenzkontr­ollen wichtig, sagte Baden-Württember­gs Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU). Deshalb habe er sich unter anderem in der Innenminis­terkonfere­nz dafür starkgemac­ht, diese vorerst beizubehal­ten.

Einreisen aus Drittstaat­en in die EU sind grundsätzl­ich nur noch in ausgewählt­en Fällen zulässig. Seit dem 10. April müssen sich zudem fast alle Rückkehrer nach einem mehrtägige­n Auslandsau­fenthalt für zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben.

Obgleich wegen der Corona-Krise zuletzt kaum noch Asylsuchen­de nach Deutschlan­d gekommen waren, hat Seehofer jetzt auch die vorübergeh­end wieder eingeführt­en Kontrollen an der Grenze zu Österreich mit Wirkung zum 12. Mai für weitere sechs Monate angeordnet und die EU-Kommission entspreche­nd informiert.

Seehofer halte dies „aufgrund der fortbesteh­enden höchst fragilen Situation an der Grenze zwischen der Türkei und Griechenla­nd sowie aufgrund des fortbesteh­enden illegalen Migrations­potenzials auf der Balkanrout­e“unveränder­t für erforderli­ch, teilte das Ministeriu­m mit.

Eigentlich gibt es im SchengenRa­um keine Grenzkontr­ollen. In den vergangene­n Jahren hatten aber mehrere Staaten eine Ausnahmere­gelung genutzt und sie teilweise wieder eingeführt.

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FOTO: ULI DECK/DPA Seit einem Monat kontrollie­rt die Polizei an den Grenzen.

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