Auf leichten Rückgang folgt Stillstand
Kressbronn zählt in der Saison vor Corona 321 231 Übernachtungen – Im Rekordjahr 2018 waren es 337 038
- Der Geschäftsbericht für das Tourismusjahr 2019 der Gemeinde Kressbronn fällt trotz leicht zurückgehender Übernachtungszahlen ordentlich aus. Für 2020 will die Leiterin der Tourist-Information, Elisabeth Grammel, dagegen keine Prognose wagen. Klar sei nur, dass wegen der Corona-Krise die Stimmung bei Privatvermietern, Hoteliers und den Campingbetrieben als düster bezeichnet werden müsse.
Normalerweise würde Kressbronn während der Osterferien eine gute Auslastung bei privaten und gewerblichen Herbergsanbietern sowie auf den Campingplätzen verzeichnen. In Zeiten von Corona bleiben die Gäste jedoch aus. Das sah in der vergangenen Saison ganz anders aus, wie Elisabeth Grammel in der jüngsten Sitzung des Tourismusbeirates in ihrem Geschäftsbericht für das Jahr 2019 darlegte.
Die Tourismusexpertin rechnete zwar vor, dass Kressbronn bei den festen Quartieren mit 186 105 (2018: 190 622) und bei den Campingplätzen
mit 135 126 (146 416) Übernachtungen nicht ganz die Rekordzahlen von 2018 erreichte. Doch die Gemeinde dürfe trotzdem zufrieden sein: „Die Hitzewelle bereitete unserer heimischen Landwirtschaft große Probleme und Sorgen. Für den Tourismus dagegen war der Sommer samt Vor- und Nachsaison positiv“, fasste Elisabetz Grammel zusammen – man dürfe nicht jammern.
Weitere Kennziffern: Bei 106 887 Ankünften gab es 321 231 Übernachtungen (337 038) zu verzeichnen, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag bei 3,01 Tagen und somit ähnlich hoch wie 2018. „Neben der ungebrochenen Reiseintensität der Deutschen sind die Kurzreisen von zwei bis vier Tagen, die oftmals im Frühjahr oder im Herbst absolviert werden, ein treibender Motor des Tourismus am Bodensee. Warmes, trockenes Wetter und ein großer, sauberer See zum Abkühlen sind eine ideale Kombination für unsere Gäste“, bemerkte die Leiterin der Kressbronner Tourist-Information. Dennoch sei es als nicht gerade billige Urlaubsdestination von großer Bedeutung, die touristischen Angebote weiter und stetig zu verbessern.
Dazu gehöre auch die Einführung der Echt-Bodensee-Card, die Elisabeth Grammel zufolge immer mehr Zuspruch finde: „Alle Anstrengungen sind wichtig, damit auch künftige Generationen den Bodensee positiv sehen und eine Reise in den Süden Deutschlands erwägen.“
Beiratsmitglied Dieter Mainberger (Bürgerliche Wählervereinigung, BWV) wollte wissen, ob auch andere Kommunen am Bodensee einen Rückgang in puncto Übernachtungszahlen oder Anreisen zu verzeichnen hätten. Die Antwort der Tourismusfachfrau lautete: „Allen Orten geht es diesbezüglich ähnlich. In Kressbronn haben wir mit den beiden großen Campingplätzen großes Glück, obwohl sich dort bei steigenden Ankünften die Aufenthaltsdauer reduziert.“
Dennoch zeigte sich Elisabeth Grammel optimistisch: „Zum jetzigen Zeitpunkt Prognosen für dieses Jahr zu erstellen, ist sehr schwierig. Hoffen wir auf ein baldiges Ende dieser für uns alle nicht einfachen Situation, und dann natürlich auf viele Gäste, die uns besuchen werden.“