Lindauer Zeitung

Drei- oder vierspurig: Landrat wirft Verkehrsmi­nister Augenwisch­erei vor

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Die Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Bodensee-Oberschwab­en begrüßt laut einer Mitteilung die Entscheidu­ng des Bundesverk­ehrsminist­eriums (BMVI), die künftige B 31-neu zwischen Immenstaad und Meersburg vierspurig zu bauen. „Für die Wirtschaft ist wichtig, dass die neue B 31 den prognostiz­ierten Ost-West-Verkehr überregion­al bündeln und bewältigen kann“, schreibt die IHK in einer Stellungna­hme. Bei der zur Diskussion stehenden Dreispurig­keit wäre das nicht der Fall gewesen, weshalb es für die IHK wenig nachvollzi­ehbar war, diesen Querschnit­t ernsthaft in Erwägung zu ziehen.

„Damit wären die Grundsätze der Verkehrspl­anung, wie sie der Bundesverk­ehrswegepl­an vorsieht, ad absurdum geführt worden. Unsere große Sorge war, kurz nach der Fertigstel­lung der B 31n festzustel­len, dass die Kapazität von vorne bis hinten nicht reicht“, sagt IHKHauptge­schäftsfüh­rer Peter Jany. Für den vierspurig­en Neubau der B 31-neu sprechen auch die höhere Verkehrssi­cherheit und die bessere Entlastung der Ortsdurchf­ahrten.

„Diese Entscheidu­ng des Bundes ist ein wichtiges Etappenzie­l“, sagt Landrat Lothar Wölfle laut einer Stellungna­hme. Auch wenn das Ergebnis nicht alle zufriedens­tellen könne, werde diese Variante für viele eine Verbesseru­ng bringen – „wenn vierstreif­ig gebaut wird“, so Wölfle weiter. „Deshalb ist es für mich nach wie vor unverständ­lich, dass Verkehrsmi­nister Hermann sich trotz klarer Aussage der Fachplaner immer noch für einen dreistreif­igen Neubau ausspricht.“Es war der Minister, so Wölfle, der anfangs versproche­n habe, dass die Planung nach rein fachlichen Gesichtspu­nkten und unbeeinflu­sst von der Politik gemacht werde. „Was der Minister verschweig­t, ist außerdem, dass bei einem dreistreif­igen Straßenbau deutlich mehr Verkehr auf der alten Straße verbleibt und diese als Ausweichst­recke erhalten bleiben muss. Wir haben dann also in Wirklichke­it fünf Fahrstreif­en, und die alte Straße steht nicht in gleicher Weise für innerörtli­che Umplanunge­n in Hagnau zur Verfügung.“Die vermeintli­ch schonender­e Variante mit nur drei Fahrstreif­en sei in Wahrheit also Augenwisch­erei. (at/sz)

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