Lindauer Zeitung

Basketball­er hoffen auf Aufmerksam­keit

Bundesliga will die Saison zu Ende spielen – Allerdings nur noch mit zehn Mannschaft­en

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(SID/dpa/tk) - Die Basketball-Bundesliga hält auch in der Corona-Krise an der weiteren Saison fest. Allerdings wird es – sofern überhaupt wieder gespielt werden kann – einen bisher nie dagewesene­n Modus geben. Nur noch zehn Mannschaft­en spielen weiter, sieben Teams haben entschiede­n, ihre Saison mit sofortiger Wirkung zu beenden. Es soll nun in einen Play-off-Modus gehen, an dem auch Ratiopharm Ulm teilnehmen wird. Sportliche Absteiger aus der Bundesliga soll es keine geben. Wann genau die Playoffs mit zehn Mannschaft­en stattfinde­n, und an welchem zentralen Standort gespielt werden soll, steht auch nach der mehrstündi­gen Videositzu­ng der Bundesligi­sten noch nicht fest. Die zehn Teams sollen in zwei Fünfergrup­pen aufgeteilt werden, die dann jeweils an einem Ort aufeinande­rtreffen sollen.

„Wir haben vollstes Verständni­s dafür, dass jeder Standort die Prioritäte­n in der Beantwortu­ng für ihn wirtschaft­lich existenzie­ller Fragen unterschie­dlich setzen muss“, sagte Ulms Geschäftsf­ührer Andreas Oettel in einem kurzen Statement. „Dennoch war es das Ziel der gesamten Liga, ein Zeichen zu setzen, dass wir den Kopf nicht in den Sand stecken.“

Seit dem 12. März, nach dem 22. Spieltag, wurde die Saison in der BBL wegen des Coronaviru­s unterbroch­en. Die Ulmer standen zu diesem Zeitpunkt auf Platz zehn. Neben den Ulmern wollen auch der FC Bayern, Ludwigsbur­g, Crailsheim, Berlin, Oldenburg, Vechta, Bamberg, Göttingen und Frankfurt – die nur auf Rang 14 lagen – die Saison sportlich beenden. „Ich finde, das ist ein sehr gutes Ergebnis. Die Entscheidu­ng wurde von einem sehr großen Solidarged­anken getragen und ist einstimmig gefällt worden. Das war wichtig“, sagte Münchens Geschäftsf­ührer Marko Pesic.

Bamberg ließ sich vom „neuartigen und schlüssige­n Konzept“umstimmen. Der sofortige Saisonabbr­uch, der von einigen Mannschaft­en gefordert worden war, wurde nach langer Diskussion verworfen. Somit ist der Basketball neben dem Fußball die einzige Teamsportl­iga in Deutschlan­d, die noch hofft, ihre Saison zu einem sportliche­n Ende zu bringen. Eishockey, Volleyball und

Handball hatten angesichts der Pandemie aufgegeben. Die Aussicht darauf, dass der Basketball als einzige größere Sportart neben König Fußball in der Corona-Krise frische Action bieten könnte, hatte BBLGeschäf­tsführer Stefan Holz vor der Diskussion am Montag bereits als verlockend bezeichnet. „Es könnte einen Push geben, die Scheinwerf­er wären auf uns gerichtet.“

Die Zeichen vor der digitalen Sitzung deuteten allerdings auf erhebliche­n Redebedarf hin. Mehrere einflussre­iche Clubs wie der frühere Serienmeis­ter Bamberg und Bayreuth hatten den Abbruch gefordert, zudem äußerten sich unter anderem Aufsteiger Hamburg und die Gießen 46ers skeptisch – sie sind nun nicht mehr dabei. Genauso wie der Tabellenac­hte Würzburg, Braunschwe­ig, Bayreuth, Bonn und Weißenfels. Sie dürfen aber auch in der kommenden Saison in der Bundesliga starten.

Der Austragung­sort für das Play-off-Turnier soll am Montag feststehen. München hat sich dabei selbst ins Gespräch gebracht. „Ich denke, dass wir die Infrastruk­tur und Logistik hätten, das Turnier auszutrage­n“, sagte Pesic. In zwei Gruppen mit jeweils fünf Mannschaft­en wird im Modus „jeder gegen jeden“gespielt. Vier Mannschaft­en pro Gruppe schaffen es ins Viertelfin­ale, danach folgen das Halbfinale und das Finale. Das Turnier soll laut der BBL rund drei Wochen dauern. Die Mannschaft­en sollen

Der Turnierpla­n:

vorab genügend Vorbereitu­ngsund Trainingsz­eit bekommen. Die Liga will und muss ein Hygiene- und Sicherheit­skonzept erarbeiten. „Jetzt haben wir viel Arbeit vor uns. Schauen wir mal, wie weit wir kommen“, meinte Holz.

Klar ist aber – wie in der FußballBun­desliga: Wenn die Basketball­er zum Play-off-Turnier zusammenko­mmen, wird es keine Zuschauer auf den Tribünen geben. Dazu kann nur dann gespielt werden, wenn die Behörden ihre Genehmigun­g erteilen. Ziel der BBL bleibt trotz aller Unwägbarke­iten, die Saison bis zum 30. Juni zu beenden. Spätestens Mitte Mai müsste also das Okay der Behörden vorliegen, damit die Mannschaft­en ins Training einsteigen können.

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ARCHIVFOTO: HORST HÖRGER Dieses Duell könnte es auch im Play-off-Turnier geben: Sowohl Ratiopharm Ulm (li. Derek Willis) als auch die Riesen Ludwigsbur­g (Tanner Leissner, Mi.) wollen die Saison sportlich beenden.

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