Auch Jahrmarkt und Hafenweihnacht stehen infrage
Die meisten geplanten Veranstaltungen in diesem Jahr werden auch in Lindau ausfallen
(dik) - Viele Gelegenheiten zum Feiern werden die Lindauer heuer nicht haben. Die meisten geplanten Veranstaltungen sind schon abgesagt. Vielleicht muss die Stadt sogar Jahrmarkt und Hafenweihnacht absagen.
Kinderfest, Wandertag, Rund Um, Komm und See, Oktoberfest und viele andere Veranstaltungen, auf denen normalerweise Lindauer und Gäste feiern, sind bereits abgesagt. Ordnungsamtsleiterin Tanja Bohnert gab in der letzten Sitzung des alten Stadtrats einen Überblick über die ausstehenden Feste und Partys.
So haben alle Bundesländer Großveranstaltungen bis zum 31. August verboten. Die bayerische Staatsregierung hat allerdings noch nicht festgelegt, ab welcher Besucherzahl es sich um eine Großveranstaltung handelt und welche Regeln für erlaubte Feste gelten. Damit wolle sich die Ministerrunde um Ministerpräsident
Markus Söder wahrscheinlich im Lauf dieser Woche befassen, sagte Bohnert.
Erst danach könne die Verwaltung
entscheiden, ob sie beantragte Partys wie Open Ohr oder Caribic Night genehmigen kann, die normalerweise jedes Jahr im Toskanapark stattfinden. Der Club Vaudeville habe Stadtfest und Umsonst & Draußen bereits vom Juli in den September verschoben. Doch Bohnert hat große Zweifel, ob diese Großveranstaltungen dann stattfinden können. Denn sie könne sich nicht vorstellen, wie der Veranstalter den notwendigen Sicherheitsabstand sicherstellen wolle.
„Wir sollten nicht allzu optimistisch sein, dass im zweiten Halbjahr große Veranstaltungen stattfinden können“, ergänzte OB Gerhard Ecker. Im Mai werde seine Nachfolgerin mit Verwaltung und Stadtrat entscheiden müssen, ob Jahrmarkt und Hafenweihnacht heuer möglich sind. Wegen der notwendigen Verträge müsse man sich da sehr früh festlegen.
Große Hoffnung setzt Ecker dagegen darauf, dass das Kunstmuseum spätestens im Juni die Sonderausstellung mit Bildern von Paula Modersohn-Becker
und Otto Modersohn werde öffnen können. Denn in der Ausstellung werde es möglich sein, dass Besucher den notwendigen Abstand einhalten. Aber auch da sei Lindau von Vorgaben aus der Staatsregierung abhängig.
In Vorarlberg dürfen Museen ab 15. Mai wieder öffnen. In den kommenden Wochen soll sich entscheiden, ob die Bregenzer Festspiele heuer stattfinden können. Wenn die Festspiele im üblichen Rahmen nicht möglich sein werden, will die Leitung sie um ein Jahr verschieben. Ein „Rumpffestival“werde es heuer nicht geben, zitieren die Vorarlberger Nachrichten Festivalpräsident Hans-Peter Metzler. Die Veranstalter des Drei-Länder-Marathons dagegen gehen laut Vorarlberger Nachrichten bisher davon aus, dass der Lauf am 4. Oktober wie geplant in Lindau starten kann. Die endgültige Entscheidung soll erst im August fallen.