Autokino ist ein voller Erfolg
Besucher zeigen sich begeistert – Angebot wird laufend erweitert
- Eigentlich würden an diesem Wochenende auf dem Messegelände die Reifen qualmen und Auto-Tuner im siebten Himmel schweben. Wegen der Corona-Pandemie wurde die „Tuning World“aber abgesagt. Stattdessen wurde die Messehalle A1 kurzerhand in ein großes Autokino verwandelt. Eine Idee, die beim Publikum bestens ankam. Innerhalb weniger Stunden waren viele Vorstellungen restlos ausverkauft.
Die erste Autokino-Vorstellung in der rund 10 000 Quadratmeter großen Messehalle am Donnerstagabend wurde von allen Seiten gelobt. Auch wenn es zu Beginn Verzögerungen in der Abfertigung bei der Einfahrt in den etwas anderen Vorführraum gab, wünschen sich viele eine Wiederholung der Aktion – auch nach der Corona-Pandemie. „Die Nachfrage ist enorm, es sind viele Optionen und Ansätze denkbar“, sagt Wolfgang Köhle, Leiter Kommunikation und Pressesprecher der Messe Friedrichshafen, gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“.
Zunächst galt es für die Besucher, zum Messegelände zu kommen. Und da zeigte sich zunächst ein alt vertrautes Bild: Rund um die Messe hat es sich gestaut – wenn auch nur leicht. Immerhin passen 170 Autos in die Halle. Dort angekommen hieß es: Ticket coronakonform durch die Scheibe scannen lassen, einfahren, einparken, Radio-Frequenz eingeben, Licht und Motor ausschalten, den Sitz in halbe Liegeposition stellen und genießen. „Wir haben 170 Stellplätze auf dem Boden eingezeichnet, wobei die Reihenfolge der Ankunft über den Parkplatz von vorne nach hinten maßgeblich ist. Der
Ablauf ist klar geregelt“, erklärt Messe-Pressesprecher Wolfgang Köhle.
Das Autokino erlebt derzeit eine schier nicht für möglich gehaltene Renaissance – nicht nur in Friedrichshafen. „Eine coole Sache, die vom momentan doch eher tristen Alltag mit seinen sozialen Distanzen ablenkt“, freuen sich Udo und Rainer aus Ravensburg, die ihr Fahrzeug in der dritten Reihe abgestellt haben. Dann geht auch schon die Hallenbeleuchtung
aus, und auf der 18 mal 9,70 Meter großen Leinwand startet der Vorspann zum deutschen Filmhit „100 Dinge“.
Nach rund 20-minütiger Verspätung geht es schließlich los: „Bitte stellen Sie in ihrem Autoradio die Frequenz 94,2 MHz ein. Sobald der Film anfängt, hören Sie den Ton über Ihr Autoradio“, heißt es in der darauffolgenden Anweisung, die die Besucher schließlich auffordert, Motor und Licht auszuschalten. Wer technische Probleme hat oder während des Films die Toilette aufsuchen muss, darf mittels Einschaltens der Warnblinkanlage auf sich aufmerksam machen. Da maximal zwei Personen gleichzeitig zum WC dürfen, regelt dies das Ordnungspersonal vor Ort.
Die vielen Regeln und Vorgaben tun dem Kinospaß aber keinen Abbruch. „Wir haben noch nie ein Autokino erleben dürfen, kannten diese Form der Filmvorführung nur vom Hörensagen. Wir sind schlichtweg begeistert von dieser Art der Unterhaltung“, schwärmen David und Alina aus Überlingen.
Nach knapp zwei Stunden ist die Premiere vorüber, und Wolfgang Köhle zieht eine erste Bilanz: „Wir dürfen sehr zufrieden sein, wobei einige wenige Kleinigkeiten im Ablauf sicherlich noch optimiert werden.“